In der Debatte um Kontakte zwischen Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen und der AfD-Spitze hat der Parteivorsitzende Alexander Gauland ein eigenes Gespräch öffentlich gemacht.
"Ja, ich habe ein Gespräch mit Herrn Maaßen geführt", sagte Gauland den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). "Es gab den Verdacht, dass wir in der Fraktion einen Einflussagenten Moskaus hätten. Das wollte ich klären. Herr Maaßen hat mir nach einer gewissen Prüfung gesagt, dass da nichts dran ist."
Auf die Nachfrage, ob er sich auch Tipps geholt habe, wie die AfD einer Beobachtung entgehen könne, sagte Gauland: "Um Gottes Willen! Es wäre mir peinlich, mit Herrn Maaßen so etwas zu besprechen."
Gauland sagte, er schätze Maaßen "als objektiven Spitzenbeamten". Behauptungen, er habe der früheren AfD-Vorsitzenden Frauke Petry irgendwelche Ratschläge gegeben, halte er für frei erfunden. Im Bundesvorstand habe Petry "mal so getan, als ob sie sich mit Maaßen getroffen hat", berichtete Gauland.
"Ich weiß es nicht. Vielleicht war es nur ein Telefongespräch." Die frühere AfD-Funktionärin Franziska Schreiber behauptet in einem Buch, Maaßen habe Petry Tipps gegeben, wie die AfD einer Beobachtung durch den Verfassungsschutz entgehen könne. Petry dementierte das Treffen und angebliche Ratschläge.
Auch das Bundesamt für Verfassungsschutz wies Meldungen zurück, Maaßen habe der AfD gezielt entsprechende Tipps gegeben. Die Amtsleitung führe aber regelmäßig Gespräche auch mit Abgeordneten. Gauland bestritt, dass es Rechtsextreme in der AfD gebe. "Wir sind anarchisch, demokratisch und halten am Grundgesetz fest", sagte er. "Mit Führerprinzip und Nationalsozialismus haben wir nichts zu tun."
Foto: Alexander Gauland, über dts Nachrichtenagentur