Gibt es Leben auf dem Mars? Diese Frage gibt es sein Anbeginn der Menschheit. Immer wieder werden Strukturen auf dem Nachbarplaneten gefunden, welche angeblich sogar auf intelligentes Leben deuten. Mithilfe von Google-Earth kann man jetzt auch den Mars besuchen. Dabei traten interessante Entdeckungen zutage.
Mars: Victoria-Krater vom Cap Verde. (Klick auf Bild zum Vergrössern)
von Dirk Weckerle
Mit der neuen Version von Google Earth (6.1) kann nun jeder Hobbyastronom seine persönlich Reise zu fernen Planeten unternehmen. Diese Gelegenheit nutzten einige User, um den Mars näher unter die Lupe zu nehmen. Der Planet wurde genau untersucht in Hinblick auf mögliches Leben und siehe da: angeblich gibt es massenhaft Befunde, die auf intelligente Vorfahren zumindest hindeuten.
Spuren von alten Zivilisationen auf dem Mars?
Seit kurzem gibt es ein Video auf Youtube, welches ausführlich die Marsoberfläche abfliegt und dabei Erstaunliches zeigt: Gräben, Straßen, Labyrinthe, Dreiecke, Mauern, rätselhafte Symbole und sogar Zahlen, die möglicherweise nicht zufällig entstanden sind. Letztlich liegt es im Auge des Betrachters. Viel Interpretation ist sicherlich notwendig, um hier Spuren von Zivilisationen zu entdecken. Trotzdem ist diese "Mars-Reise" sehr interessant.
Mars - Rundreise per Google Mars
Weiteres Video hier: www.youtube.com
Gibt es Leben auf dem Mars?
Die wissenschaftliche Diskussion, ob es auf dem Mars Leben geben kann, nimmt immer wieder überraschende Wendungen. Zunächst glaubten die Forscher, dass die Bedingungen auf dem Mars kein Leben zuließen. Selbst die Wasserfunde waren kein Indiz, weil es sich dabei um angeblich lebensfeindliche Salzlaken handelte.Jetzt haben Forscher neue Indizien gefunden, welche diese Theorie wieder über den Haufen werfen. Primitive Lebensformen seien selbst unter extremen Bedingungen möglich, so die Forscher. So fanden Geologen der University of Colorado in Boulder jüngst heraus, dass vor rund 3,5 Milliarden Jahren ein Ozean ein Drittel der Mars-Nordhalbkugel bedeckte, die große Tiefländer aufweist.
Ein weiteres Indiz für die mögliche Existenz von Mikroben auf unserem Nachbarplaneten liefert eine Entdeckung, die kandischen Wissenschaftlern gelang. In einer extrem kalten, sauerstofffreien und stark salzhaltigen Quelle auf der Axel-Heiberg-Insel identifizierten sie einen bislang unbekannten Mikroorganismus, der in diesem teuflischen Gebräu überlebt. Damit wäre auch die Existenz extremophiler Mikroorganismen auf dem Mars nicht unwahrscheinlich. Ob es deshalb auch "intelligentes" Leben oder gar eine Zivilisation auf dem Mars gab, steht natürlich auf einem ganz anderen Stern.
Der Mars beflügelt die Phantasie
Dennoch beflügelt der Gedanke an die Möglichkeit von Leben auf dem Mars oft die Fantasie der Menschen. Durch Schiaparellis „Entdeckung“ der Marskanäle im 18. Jahrhundert wurden die Spekulationen um intelligentes Leben auf dem Mars angefacht. Man beobachtete, dass die dunklen Flecken auf der Marsoberfläche ihre Farbe änderten und wuchsen oder schrumpften. Man hielt sie für ausgedehnte Vegetationszonen, deren Ausdehnung sich mit den Jahreszeiten änderte.
So entstanden zahlreiche Legenden um vermeintliche Zivilisationen auf dem Mars. Die Diskussionen um die „Marsmenschen“ hielten etwa ein Jahrhundert an. Der US-Amerikaner Percival Lowell, einer der heftigsten Verfechter der Marskanäle-Theorie, gründete sogar eine eigene Sternwarte, um die Marsbewohner zu erforschen. Für ihn waren die Kanäle das Produkt außerirdischer Ingenieure, die geschaffen wurden, um die Marszivilisation vor einer großen Trockenheit zu retten. Lowell beschrieb seine Vorstellungen der Marswelt in zahlreichen Publikationen, die weite Verbreitung fanden.
Obwohl nicht alle Astronomen die Kanäle sehen konnten und keine Fotos existierten, hielt sich die Theorie, begleitet von einer heftigen Debatte. Die Vorstellung von außerirdischem Leben übt bis heute eine Faszination auf die Menschen aus, die mit wissenschaftlichem Interesse alleine oft nicht erklärt werden kann. Erst die Ergebnisse der unbemannten Marsmissionen beendeten den Streit um die Kanäle.
Das Marsgesicht
Im Juli 1976 schickte Orbiter 1 der Viking-Mission Bilder der Cydonia-Region zur Erde schickte,. Mit den sensationellen Aufnahmen wurde der Mars in der Öffentlichkeit wieder zum Gesprächsthema. Eines der Bilder zeigte eine Formation auf der Marsoberfläche, die einem menschlichen Gesicht ähnelte, das gen Himmel blickt. In der unmittelbaren Nähe wurden außerdem Strukturen entdeckt, die Pyramiden auf der Erde ähneln, sowie rechteckige Strukturen (von den Wissenschaftlern „Inka-Stadt“ getauft). Erst die Mission Mars Global Surveyor der NASA brachte im April 1998 für viele die Ernüchterung: Alle entdeckten Strukturen waren das Ergebnis natürlicher Erosion. Durch neue Bilder mit wesentlich höherer Auflösung wurde deutlich, dass auf dem Mars keine künstlichen Strukturen außerirdischer Intelligenz ersichtlich sind.
Sonnenuntergang auf dem Mars
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