Im Zuge der Protestkundgebungen in Chemnitz sind am Samstagabend mindestens 18 Menschen verletzt worden.
Das teilte die Polizei am Sonntagmittag mit. Unter den Verletzten sind demnach auch drei Polizeibeamte, welche die Blessuren unter anderem beim Zurückdrängen von Versammlungsteilnehmern erlitten.
Insgesamt waren aktuellen Behördenangaben zufolge mehr als 11.000 Personen bei den Kundgebungen gewesen. Die Polizei war mit mehr als 2.000 Einsatzkräften vor Ort, dazu gehörten viele Unterstützungskräfte von Bund und Ländern.
Der Großeinsatz dauerte bis weit nach Mitternacht. Bis zum Sonntagmittag lagen 37 Strafanzeigen gegen Versammlungsteilnehmer vor. Dabei handele es sich mehrheitlich um Körperverletzungsdelikte, Sachbeschädigungen und Straftaten nach dem Versammlungsgesetz, so die Polizei.
Die Behörden rechnen damit, dass diese Zahl noch etwas steigen könnte. Ausgelöst wurden die Proteste durch den gewaltsame Tod eines 35-Jährigen am letzten Sonntagmorgen und die Reaktionen darauf.
Der Mann war gegen 3 Uhr früh auf dem Chemnitzer Stadtfest erstochen worden, zwei weitere Männer im Alter von 33 und 38 Jahren wurden schwer verletzt.
Die Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehle gegen einen 23-jährigen Syrer und einen 22-jährigen Iraker. Die genauen Umstände des Tötungsdelikts sind aber weiter unklar.
Foto: Polizei bei Protesten in Chemnitz, über dts Nachrichtenagentur