Top-Ökonomen sehen möglichen Hollande-Sieg als Gefahr für den Euro. Falls der Sozialist Francois Hollande die Stichwahl um die französische Präsidentschaft gewinne werde „die Front der Anhänger einer Weichwährung enorm gestärkt".
Top-Ökonomen blicken mit Sorge auf die Wahlen in Frankreich und Griechenland. Falls der Sozialist Francois Hollande die Stichwahl um die französische Präsidentschaft gewinne und bei den griechischen Parlamentswahlen die etablierten Parteien die Mehrheit verlören, werde „die Front der Anhänger einer Weichwährung enorm gestärkt und das Lager derjenigen, die auf einen strikten Sparkurs setzen, geschwächt“, sagte Lüder Gerken, Vorstand des Centrum für Europäische Politik (CEP) in Freiburg, der in Berlin erscheinenden „Welt am Sonntag“ (E-Tag: 6. Mai 2012).
Auf Druck Frankreichs und der Südländer werde man teure und letztlich unnütze Wachstumsprogramme auflegen. Philipp Dobbert, Chefvolkswirt der Quirin Bank, prognostizierte neue Turbulenzen an den Märkten, falls in Frankreich ein Richtungswechsel stattfinde. „Neue bedenkenlose Konjunkturpakete auf Pump, Wahlgeschenke auf Kosten zukünftiger Generationen – wenn es hierzu kommt und aus Sicht der Finanzmärkte der Paradigmenwechsel der gemeinsamen europäischen Wirtschaftspolitik hin zu mehr Nachhaltigkeit bereits wieder Geschichte ist, droht uns ein turbulenter Sommer“, sagte er der „Welt am Sonntag“.
Dagegen sieht der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz (SPD), bei einem Wahlsieg Hollandes die Chance, „einen europäischen Wachstumspakt zu starten, der auf Investitionen in Zukunftstechnologien setzt“.