Das Aufladen von Elektroautos an öffentlichen Ladesäulen verursacht laut eines Zeitungsberichts teilweise höhere Kosten als das Auftanken vergleichbarer Fahrzeuge mit Benzin- oder Dieselmotor.
Das ergaben Berechnungen von BMW, über die die "Welt am Sonntag" berichtet. Demnach koste der Kraftstoff, mit dem ein BMW 320d 100 Kilometer weit fahren kann, in Deutschland durchschnittlich 6,38 Euro.
Anbieter wie der Telekom-Dienst "Get Charge" verlangen an vielen Säulen 89 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Damit ergeben sich bei einem Verbrauch von 15 kWh pro 100 Kilometer für einen BMW i3 Kosten von 13,35 Euro.
Auch an den Schnellladesäulen von Innogy und EnBW koste jeder Ladevorgang mit 7,95 Euro beziehungsweise 7,35 Euro mehr als die Spritkosten für 100 Kilometer, berichtet die Zeitung weiter. Die meisten Anbieter verlangten mindestens 39 Cent pro Kilowattstunden, was etwa ein Drittel mehr ist als der durchschnittliche Preis für Haushaltsstrom in Deutschland.
Beim Telekom-Dienst "Get Charge" begründe man den Preis von 89 Cent an vielen Ladesäulen mit den Kosten, die von den Betreibern der Stationen in Rechnung gestellt würden, berichtet die Zeitung. Die Telekom fungiere als sogenannter Roaming-Anbieter, der es Elektroauto-Besitzern ermöglicht an Säulen unterschiedlicher Betreiber aufzuladen. Bei einigen sogenannten bevorzugten Säulen könne man zudem als Telekom-Kunde für 29 bis 39 Cent laden.
"Im Moment sind die Preise unschön", sagte die Leiterin von "Get Charge", Marcella Gäb der "Welt am Sonntag". Bis zu 20 Euro pro Stunde Ladezeit würden der Deutschen Telekom von einigen Betreibern in Rechnung gestellt. Die 89 Cent pro Kilowattstunde seien ein Mittelwert der Kosten, die der Telekom entstehen.
Gäb hofft, dass die Preise in den kommenden Jahren sinken, wenn sich der Markt der Ladesäulenanbieter konsolidiert. "Elektroautofahrer brauchen momentan noch einen längeren Atem", sagte sie.
Foto: Stromtankstelle für E-Auto, über dts Nachrichtenagentur