Die SPD will die Reichen in Deutschland für die finanziellen Folgen der Wirtschaftskrise zur Kasse bitten.
„Alle Sozialdemokraten sind sich absolutdarin einig, dass sich die Wohlhabenden und Vermögenden an der Finanzierungder Folgen der Krise beteiligen müssen“, sagte die stellvertretendeParteivorsitzende Andrea Nahles im Gespräch mit ZEIT ONLINE. „Wie genau wir das gestalten, werden wir noch diskutieren“, sagte Nahles.
Im Gespräch sei,den Spitzensteuersatz zu erhöhen oder die Reichensteuer anzuheben. „Es gibt auch Überlegungen für eine zweckgebundene Sonderabgabe zu Gunsten derBildung.“
Konkrete Vorschläge will die SPD in ihrem Bundestagswahlprogramm machen, das zur Zeit von der Parteiführung erarbeitet wird.Der FDP, die zurzeit ein Umfragehoch erlebt, warf die SPD-Politikerin vor, zurneuen Partei der Besitzstandswahrer geworden zu sein.
„Viele, die noch vor wenigen Jahren den einfachen Arbeitern, die den Kündigungsschutzverteidigen, Besitzstandsdenken vorgeworfen haben, sind jetzt selbst ängstliche Besitzstandswahrer geworden“, sagte Nahles. Manche Wähler reagierten aufdie Krise „mit dem Reflex, jetzt wählen wir mal FDP, die wird uns unser Geld schon retten.“