Der größte Islam-Dachverband in Deutschland, die türkisch-islamische Union Ditib, verweigert die Teilnahme an Anti-Terror-Demo. Die Demo stigmatisiere die Muslime und verengen den internationalen Terrorismus auf sie.
Der größte Islam-Dachverband in Deutschland, die türkisch-islamische Union Ditib, wird sich nicht an dem in Köln geplanten Friedensmarsch von Muslimen gegen islamistischen Terror beteiligen.
"Forderungen nach 'muslimischen' Anti-Terror-Demos greifen zu kurz, stigmatisieren die Muslime und verengen den internationalen Terrorismus auf sie, ihre Gemeinden und Moscheen" heißt es in einer veröffentlichten Erklärung von Ditib.
Diese Form der Schuldzuweisung spalte die Gesellschaft, heißt es weiter.
Unter dem Motto "Nicht mit uns" wollen am Samstag in Köln Muslime mit Unterstützung zahlreicher Verbände und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gegen islamistischen Terror und Gewalt demonstrieren.
Zu dem Friedensmarsch werden zehntausend Teilnehmer erwartet, Initiatoren sind die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor und der muslimische Friedensaktivist Tarek Mohamad.
Es sei der Ditib zwar "ein wichtiges Anliegen, gemeinsame und starke Zeichen gegen den Terrorismus zu setzen". Erfahrungsgemäß dauere es aber nicht einmal Wochen, bis erneut Aufrufe an die Muslime laut würden, sich vom Terror zu distanzieren.
"Wichtiger ist, dass die Gesellschaft von der kontinuierlichen und unverzichtbaren Basisarbeit insbesondere der organisierten Muslime in Deutschland erfährt, die dazu beitragen, dass wir in Deutschland ein friedfertiges und versöhnliches, tolerantes Islamverständnis leben."