Der Ölpreis hat für sich genommen zwar tatsächlich negativ gewirkt.Dieser Effekt wurde aber überkompensiert durch die drastisch gesunkenenphysischen Ölimporte. Die USA haben im Mai 10,5% weniger Rohöleingeführt als im Vormonat. Ohne Öl stagnierten die Importe nahezu.Dagegen legten die Exporte deutlich um 1,6% zu. Besonders stark nämlichum 9,8% stieg dabei die Ausfuhr industrieller Vorleistungsgüter. Dieswerten wir als Anzeichen, dass sich die internationale Nachfrage in derFrühphase eines Aufschwungs befindet, da die Nachfrage nachVorleistungsgütern der Entwicklung der Gesamtnachfrage üblicherweisevorausläuft.
Die heutigen Daten lassen darauf schließen, dass der Außenhandel im 2.Quartal einen ordentlichen Beitrag zum BIP-Wachstum geleistet hat.Sollte es im Juni nicht zu einem massiven negativen Rückprall kommen,dürfte der annualisierte Beitrag des Außenhandels eine Größenordnungvon 2 Prozentpunkten erreichen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die USA im2. Quartal ein leicht positives Wachstum erzielen konnten, ist mit denjüngsten Nachrichten von der außenwirtschaftlichen Flanke somit spürbargestiegen.