Gold-Short-Positionen leicht rückläufig
116.895Short-Future-Kontrakte konzentrierten sich Anfang Juli in den Händenvon lediglich drei US-Banken. Das entspricht 31,3 Prozent aller offenenFuture-Positionen (Open Interest) an der COMEX.
Im Vergleich zumVormonat besaßen die drei Banken damit 7.682 Short-Kontrakte weniger.Die absolute Anzahl an Short-Kontrakten, die diese Institute halten,ging um 6 Prozent zurück. Im Juni repräsentierte man mitShort-Positionen noch 31,9 des gesamten Open Interest.
Höherer Druck auf Silber
BeiSilber hat sich das Short-Engagement der US-Banken im Vergleich zumVormonat noch einmal deutlich erhöht. Anfang dieses Monats entfielen ander COMEX auf lediglich zwei US-Banken 32.407 Short-Kontrakte aufSilber. Dies entsprach 32,3 Prozent aller offenen Future-Kontrakte.
ImJuni standen zwei US-Banken mit 27.503 Short-Kontrakten auf Silber inden Büchern, was 26,2 Prozent des gesamten Open Interest entsprach.
DieAnzahl der Short-Kontrakte auf Silber, die zwei US-Banken an der COMEXbesitzen, stieg damit innerhalb der letzten vier Wochen noch einmal um17,8 Prozent.
Quelle: CTFC
Hintergrund
Future-Handel
Mitdem Abschluss eines Short-Futures verpflichtet sich der Inhaber, einebestimmte Menge an Gold zu einem bestimmten Termin in der Zukunft zueinem Preis zu liefern, der bei Vertragsabschluss festgelegt wird(Vorwärtsverkauf). Ein Gold-Kontrakt an der COMEX umfasst immer 100Unzen Feingold. Lieferung im Oktober bedeutet beispielsweise,Fälligkeit am letzten Werktag des Oktobers.
Aktuelles Beispiel: Mit den 11.895 Kontrakten verkaufen die Banken 1,1895 Millionen Unzen oder rund 37 Tonnen Gold vorwärts.
Hebel
BeiVertragsabschluss ist eine Vorschusszahlung fällig, die einen Bruchteildes Kontraktwertes beträgt, z.B. 5 bis 20 Prozent. Damit ist diePosition mehr oder weniger stark gehebelt. Diese Sicherheitsleistung(Initial Margin) kann auch in Form eines fixen Betrages erfolgen. DerBetrag muss nicht in Bargeld hinterlegt werden, es können auchStaatsanleihen bester Bonität auf das so genannte Margin-Kontoeingezahlt werden.
Liefern oder „glattstellen“
BeiFälligkeit wird geliefert (Realtausch) oder die Position wird vor demFälligkeitsdatum „glattgestellt“. Letzteres passiert derzeit in über 90Prozent der Fälle. Es bedeutet, dass der Inhaber der Short-Positionseinen Verkaufskontrakt verkauft und gleichzeitig ein Kaufkontrakt(Long) kauft. Der Preisunterschied zwischen den beiden Kontrakten führtdann zu einem Gewinn oder einem Verlust.
Future und Spot
Zwischendem Preis für sofortige Lieferung (Spotpreis) und dem für Lieferung inZukunft (Future) besteht eine Abhängigkeit. Von Arbitrage-Händlern,werden Preisunterschiede zwischen Spot- und Future-Kurs genutzt, umkurzfristig Gewinne zu erzielen. Beide Kurse können somit nie besondersstark voneinander abweichen. Der aktuelle Sportkurs wird jedochentscheidend von den Future-Preisen bestimmt, da diese Ausdruck derkünftigen Preiserwartung sind.
In der Regel liegt der Preis füreinen Future-Kontrakt umso höher, je weiter die Fälligkeit in derZukunft liegt. Dies liegt unter anderem daran, dass Kosten für Lagerungund Versicherung der Ware anfallen.
Es kann aber auch zu Fällenkommen, in denen der Preis für Kontrakte mit kürzerer Endlaufzeit höherliegt. Man nennt dies „Backwardation“. Dies kann der Fall sein, wenndie Lieferung in Zukunft gefährdet ist (Nachschubprobleme) undsofortige Lieferung deswegen einen höheren Wert hat. Dieser eherseltene Fall ist Anfang dieses Jahres kurzzeitig auf dem Goldmarkteingetreten. Der Normalfall nennt sich übrigens „Contango“.
Spekulation vs. Absicherung
Vorwärtsverkäufe(Short-Futures) wurden von Minengesellschaften in der Vergangenheitstark zur Absicherung von Preisrisiken genutzt. Heute dient diese Formdes Derivate-Handels vor allem Spekulationszwecken. Durch denvorhandenen Hebel kann über die Future-Märkte starken Einfluss auf dieaktuellen Preise genommen werden.
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