Dem Porsche-Konzern drohen Klagen wegen Veruntreuung von Aktionärsvermögen, falls er Vorstandschef Wendelin Wiedeking im Fall von dessen Rücktritt tatsächlich eine extrem hohe Abfindung von rund 100 Millionen Euro bezahlt.
Darauf machen nach Informationen der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" sowohl die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) als auch die renommierte Anwaltskanzlei Rotter aus München aufmerksam.
Marco Cabras, Sprecher der DSW, erklärte gegenüber der Zeitung, jede Abfindung für Wiedeking, die höher sei als das Grundgehalt (nach Medienberichten zwischen einer und zehn Millionen Euro), lasse sich den Aktionären von Porsche angesichts der extremen Verschuldung von Porsche nicht vermitteln.
"Wenn die Familien Porsche und Piëch ihm mehr Geld geben wollten, müssten sie dies aus ihrem Privatvermögen zahlen", sagte Cabras.
Harte Konsequenzen droht der Münchener Rechtsanwalt Bernd Jochem Porsche von der Kanzlei Rotter an, falls Wiedeking tatsächlich mit einem extrem hohem Abschiedsgeschenk der Rücktritt versüßt wird. "Das könnten Aktionäre als Untreue zu Lasten des Unternehmens interpretieren."