Die Kreditklemme nimmt international historische Ausmaße an. Laut Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS) wurden von März 2008 bis März 2009 6 Billionen Dollar weniger Kredite weltweit vergeben.
Auch im ersten Quartal des Jahres 2009 sah es nicht bessser aus. Hier schrumpfte die Netto-Kreditschöpfung um 1,5 Billionen Dollar - bezogen auf gegenwärtige Wechselkurse macht das ein Rückgang um 4% - meldet die BIS.
Die BIS meldete am Donnerstag, dass die weltweiten Kredite an Unternehmen und Großkunden von 35,8 Billionen auf 29,4 Billionen zurückgegangen sei - bezogen jeweils auf März 2008 und März 2009.
Die internationale Kreditvergabe hatte sich seit den Aufzeichnung durch die BIS in den letzten 30 Jahren kontinuierlich ausgeweitet und im März 2008 ihren Höhepunkt erreicht, meldet das Institut aus Basel. Seit dem geht es dramatisch bergab.
Allein im letzten Quartal des Jahres 2008 verzeichnete die BIS einen Rückgang bei Krediten um 1,9 Billionen Dollar, dies entspricht einem Rückgang von 5,7% - der größte Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen durch die BIS im Jahre 1977.
Die Zahlen der BIS signalisieren einen deutlichen Zusammenhang Zwischen Geldschöpfungsprozessen, sprich, Krediterzeugung und Wirtschaftswachstum. Im letzten Quartal 2008 ist die Weltwirtschaftsleistung in den traditionellen Industrieländern rund 6% eingebrochen. Dies korreliert auffällig mit dem Rückgang der internationaklen Nettokreditschöpfung (und damit Geldschöpfung) von 5,7%.
Dieser Zusammenhang wird jedoch von den meisten Wirtschaftswissenschaftlern so nicht gesehen. Sie negieren einen Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Aktivität und Geldschöpfungsprozessen, obwohl dieser augenfällig ist.
Durch Zinsen und Zinseszins-Effekte ist das internationale Geldsystem auf eine ständig steigende Kreditmenge angewiesen. Denn im Schuldgeldsystem ist Geld=Kredit. Schrumpfen Kredite, dann ist weniger Geld im Umlauf. Damit droht die Systemkrise, denn dann können die angelaufenen Zinsen auf bereits geschöpftes Geld nicht mehr bezahlt werden. Es droht der Dominoeffekt eines Massenbankrotts.
Insofern kann die Bekanntgabe einer so dramtischen Kreditschrumpfung im weltweiten Geldsystem als deutliches Alarmzeichen gewertet werden. Die Staaten springen derzeit zwar in die Bresche, in dem sie ebenfalls Schulden generieren und dämpfen den negativen Effekt etwas - verhindern damit praktisch jeoch nur den jähen Exitus des Systems.
Generell ist aber die Frage zu stellen, ob die Welt in der Lage ist, noch mehr erforderliche Kredite aufzunehmen - was von einigen Geldsystem-Experten durchaus bejaht wird. Fakt ist jedoch, dass die Kreditmenge nicht unendlich wachsen kann. Wenn die Kreditmenge nicht mehr steigt, dann kommt es zur Implosion des Systems.
Kann man die Kreditmenge jedoch weiter ausweiten, dann droht die Hyperinflation.