Die Finanzaufsicht BaFin überprüft Geschäfte mit Wertpapieren der Solarfirma Ersol vor dem Kaufangebot durch Bosch am 2. Juni. Das bestätigte die BaFin dem Nachrichtenmagazin FOCUS.
Der Autozulieferer will pro Aktie 101 Euro zahlen - fast 70 Prozent mehr als der Kurs von zuvor 60 Euro. Die BaFin dürfte sich besonders für Käufe von Ersol-Optionsscheinen der Commerzbank interessieren. Sie deuten auf einen Insiderhandel hin. FOCUS zufolge wurden am 28. und 29. Mai 310.000 Scheine für 8810 Euro gekauft, im Schnitt zu 2,84 Cent. Zuvor waren die Scheine wochenlang dahingedümpelt, fast ohne Umsatz.
Die spekulativen Papiere berechtigen ihre Erwerber, Ersol-Aktien für je 80 Euro zu kaufen, aber nur bis zum 18. Juni. Vor der Bosch-Offerte war es überaus unwahrscheinlich, dass der Optionsschein in dieser kurzen Zeitspanne die Gewinnzone erreicht. Am Tag des Bosch-Angebots sprang der Wert auf zwei Euro - aus den 8810 Euro wurden 620.000 Euro.