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Fukushima-Gegend Plutonium verseucht

Die schlimmsten Befürchtungen in Zusammenhang mit der Atomkatastrophe in Fukushima werden wahr: Der Boden nahe Fukushima ist offenbar mit Plutonium verseucht. - Kernschmelze in Reaktor 2.

In der Erde um das Gelände des havarierten japanischen Kernkraftwerks Fukushima I ist offenbar Plutonium entdeckt worden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo. An fünf verschiedenen Stellen seien belastete Bodenproben gefunden worden, teilte die Betreiberfirma Tepco am Montag mit.

Es werde angenommen, dass das hochgiftige Schwermetall Plutonium aus den Brennelementen der Anlage infolge des Erdbebens und Tsunamis vom 11. März ausgetreten sei. Zuvor hatte die japanische Regierung erstmals eingeräumt, dass es in dem Reaktorblock 2 des Kernkraftwerks Fukushima zu einer teilweisen Kernschmelze gekommen ist. Dies erkläre auch die deutlich erhöhte Strahlung des eingesetzten Kühlwassers, sagte Regierungssprecher Yukio Edano.

Eine Gefährdung für die menschliche Gesundheit wegen der Plutoniumfunde  besteht laut den Tepco-Angaben allerdings nicht. Das Plutonium sei an insgesamt fünf Stellen nachgewiesen worden.  Aus welchem Block das Material kommt, war zunächst nicht bekannt. Allerdings dürfte es sich hierbei um eine Kontamination durch den explodierten Reaktor 3 handeln, in dem Plutonium-Brennstäbe (MOX-Brennstäbe) verwendet wurden.

Das radioaktive Plutonium 239 entsteht aber auch in gewöhnlichen Kernreaktoren, die ohne Mox-Brennstäbe arbeiten, in gewissen Mengen als Nebenprodukt. Das Nuklid gehört zu den sogenannten Alphastrahlern und hat eine Halbwertszeit von 24.000 Jahren.

Bei Plutonium handelt es sich um ein sehr schweres Element, welches in der Natur nur in sehr kleinen Mengen vorkommt und von großer Relevanz für den Betrieb von Kernkraftwerken und den Bau von Kernwaffen ist. In größeren Mengen entsteht Plutonium als Nebenprodukt bei der Gewinnung von Energie durch Uran-Brennstäbe. Plutonium kann schwere Schäden verursachen, wenn es in den Körper gelangt. Bereits geringste Mengen können zum Tod führen.

Unterdessen wurde in einem Wassergraben bei Block zwei eine Strahlung von einem Sievert pro Stunde gemessen. Ein Aufenthalt von vier Stunden Dauer bei einer so hohen Strahlung führt in 50 Prozent der Fälle innerhalb von 30 Tagen zum Tod. Wie die japanische Regierung am Montag mitteilte, hat im Reaktor zwei offenbar eine Kernschmelze eingesetzt. Das im Keller des Gebäudes von Reaktor zwei aufgefundene Wasser "hatte offenbar kurzzeitig Kontakt mit Brennstäben, die teilweise geschmolzen sind", sagte der Staatssekretär Yukio Edano während einer Pressekonferenz am Montag.


Prognose der Ausbreitung der radioaktiven Wolke aus Fukushima in den nächsten Tagen:
Ausbreitung der Wolke von Fukushima/permanente Freisetzung/Jod-131

Die Farbskalierung zeigt derzeit insgesamt 5 Farben. Mit „Area E“ werden Gebiete gekennzeichnet, die derzeit mit einer Effektivdosis von ca. 10 Milli-Sievert pro Stunde belastet werden, was aufgrund der Daten in einer 25x25 km2 Box eine Maximalabschätzung ist. Die „Area A“ (violette Farbe) begrenzt eine Region mit einer maximalen Belastung von 0,3 Mikro-Sievert pro Stunde. Dieser Wert entspricht der Dosisleistung der mittleren globalen Hintergrundbelastung. Quelle: ZAMG

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