Wie geht es weiter an den Weltmärkten? Die Prognosen zeigen nach unten. Nicht nur beim DAX, sondern fast allen Weltbörsen. Nur die Moskauer Börse war klarer Outperformer in 2018, aber auch in 2019? Frankreich neben Italien als neues Problemland.
von Andreas Männicke
Moskauer Börse als „Fels in der Brandung“ in 2018
Trotz US-Sanktionen, „kaltem Krieg“ und stark fallender Ölpreise – der Brentölpreis fiel seit Oktober wie ein Stein von 85 auf nun 52 USD/Barrel! - erwies sich die Moskauer Börse – allen Unkenrufen zum Trotz - in diesem Jahr insbesondere im Vergleich zu den sehr volatilen Weltbörsen sehr wertstabil und damit fast wie ein „Fels in der Brandung“. Je nachdem welchen russischen Index man zugrunde legt, endete die Moskauer Börse entweder knapp im Minus oder - gemessen am RTX-Index in Euro – sogar knapp im Plus. Der MICEX-Index der Moskauer Börse erzielte in Rubel sogar ein Plus von 12 Prozent in diesem Jahr.
Freilich schwächte sich der Rubel wegen dem schwachen Ölpreis zuletzt deutlich auf 79 EUR/RUB ab, so dass es zu hohen Währungsverlusten von über 10 Prozent in diesem Jahr für deutsche Anleger kam. Zu Jahresbeginn war der Rubel noch bei 69 EUR/RUB, so dass der Euro zum Rubel um 14,4 Prozent anstieg.
Moskauer Börse auch seit 3 Jahren ein Top-Performer!
Seit 3 Jahren ist die Moskauer Börse – gemessen am RTS-Index in US-Dollar – unter den großen Weltbörsen mit einem Plus von 41 Prozent die am besten performende Börse der Welt. Der NASDAQ-Index konnte in den letzten 3 Jahren hingegen „nur“ um 36 Prozent zulegen. Der DAX war in 3 Jahren mit 0,89 Prozent im Minus und der EuroStoxx mit sogar 8,29 Prozent.
11 Osteuropabörsen können outperformen
11 Börsen aus Osteuropa zählen in diesem Jahr schon wieder zu den 30 am besten performenden Aktienmärkten der Welt und zwar die Börsen aus der Ukraine, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Slowakei, Russland, Rumänien, Ungarn, Serbien, Slowenien, Lettland und Litauen, die alle den S&P-Index aus den USA outperformen konnten. Es lohnte sich also wieder einmal ein Blick über den Tellerrand, insbesondere ins benachbarte Osteuropa.
DAX und Eurostoxx: Prognose Abwärts
Die meisten Weltbörsen befinden sich hingegen jetzt in intakten Bärenmärkten, allen voran der DAX und EuroStoxx, aber auch der chinesische Shanghai Composite Index, die ebenso wie viele Schwelländerbörsen-Indices jeweils mit über 15 Prozent im Minus sind. Selbst solche sonst so soliden Qualitätsaktien wie BASF, Bayer, Fresenius, Fresenius Medical Care und Covestra brachen in den Kursen um 30 bis 50 Prozent ein. Dass eine Commerzbank AG und Deutsche Bank AG erneut unter die Räder kam, verwundert jedoch nicht.
Wall Street am Beginn eines Bärenmarktes?
Die Wall Street is hingegen erst am Beginn eines möglichen Bärenmarktes. Hier erreichte die Aktienkurse sogar im September noch neue Allzeit-Hochs, um dann ab Oktober im Rahmen eines Salami-Crashs stark im Kurs einzubrechen, wobei besonders die zuvor strark überbewerten Technologieaktien „FAANG &Co“ im Kurs stark nachgaben.
Trump gab für den Kurseinbruch alleine die restriktive Geldpolitik der FED die Schuld, die die Zinsen im Dezember erneut um 0,25 Basispunkte auf 2,5 Prozent anhob. Nachdem Trump in einer Fernsehansprache zu Weihnachten von „hervorragenden Einstiegsmöglichkeiten“ sprach und die Amerikaner zum Kauf von amerikanischen Aktien aufforderte, stieg der Dow Jones Industrial Index am 26. Dezember tatsächlich erstmals seit Bestehen über 1000 Indexpunkte bzw. über 4 Prozent und der NASDAQ-Index sogar über 6 Prozent an einem Tag. Dennoch sind alle amerikanischen Börsen-Indices noch im Minus.
Flash boys sorgen für hohe Volatilität an der Wall Street
Vor allem die sogenannten „Flash boys“, also die Hochfrequenztrader mit ihren Computer-Algorithmen sorgten im Oktober und im Dezember für eine sehr hohe Volatilität an der Wall Street. Dies dürfte auch in 2019 anhalten. Dagegen spielte der „Shutdown“, also die temporäre Haushaltssperre bisher noch keine großen Rolle. Trump wollte dem neuen Haushaltsplan nicht unterzeichnen, weil die Demokraten im Senat den Betrag von 5 Mrd. USD für den Bau der Mauer zu Mexiko nicht genehmigten. Jetzt soll es zu einer Einigung erst am 2. Januar kommen
Einigt sich Trump mit China im Januar 2019?
Dabei trägt auch Donald Trump mit seinem US-Handelskrieg gegen China und Europa auch zur Verunsicherung der Anleger bei. Ob er sich im Januar mit China im Januar einigen kann, bleibt abzuwarten. Einigt er sich, wird es wieder eine Kurserholung an der Wall Street und den Weltbörsen geben. Einigt er sich nicht, wird es ein Desaster und einen fortgesetzten Bärenmarkt auch an der Wall Street geben. Genau zu beobachten sind auch die neuen Wachstumsdaten aus den USA und aus China.
Bad News der Wirtschaft werden zu good news für die Börse in 2019
Hier könnten in den USA aber „bad news“ für die Wirtschaft zu „good news“ für die Börsen werden. Denn bei einem schwachen BSP-Wachstum in den USA könnten die Anleger davon ausgehen, dass die FED die Zinsen nicht weiter erhöhen wird. Die FED kündigte zwei Zinserhöhungen in den USA für 2019 an, womit sich die Gefahr einer inversen Zinsstruktur in den USA erhöht, was fast immer im Folgejahr zu einer Rezession führt. Problematisch ist schon jetzt, dass das Wachstum der Geldmenge M1 immer geringer wird, weil die FED dem Markt durch Wertpapierverkäufe in jedem Monat bis zu 50 Mrd. US-Dollar an Liquidität entzieht. Dadurch nimmt auch die sogenannte Überschussliquidität ab.
„Harter“ Brexit oder weicher „Brexit im März 2019?
In Europa gilt es abzuwarten, ab es im März 2019 eine „harten“ oder „weichen“ Brexit geben wird. Ein harter Brexit wäre eine starke Belastung für Großbritannien und für Europa. Zudem muss beachtet werden, wie sich die Verschuldungsproblematik in Italien weiter entwickelt. Beides zusammen könnte sich im worst case in 2019 zu einem „black swan“ entwickeln. Das britische Pfund gab an Wert bereits kräftig auf 0,90 EUR/GBP ab und in Italien stiegen die Anleihenrenditen mit einer Laufzeit von 10 Jahren von 1,5 auf 3,5 Prozent, was beides erste Warnzeichen sind.
Wird Frankreich wieder ein Problemland neben Italien in 2019?
Neue Finanzlöcher könnte es neben in Italien aber auch in Frankreich geben, wenn die „Gelbwesten“ weiterhin so „erfolgreich“ demonstrieren. Der französische Premier Macron steht jetzt schon mit dem Rücken zur Wand. Sein Reformprogramm könnte scheitern und auch seine kühnen Europa-Visionen. Bei den nächsten Europawahlen im Mai 2019 könnte es einen weiteren Rechtsrutsch geben, der das Projekt EU gefährden könnte. Westliche Demokratien stehen schon jetzt großen Herausforderungen. Die Migrationspolitik spaltet viele Länder in Westeuropa. Es drohen jetzt überall in Westeuropa „italienische Verhältnisse“.
Müssen Deutsche Bank AG und Commerzbank AG mergen?
Die europäischen Banken sind immer noch zu stark unterkapitalisiert – allen voran die Deutsche Bank AG -, um starke Finanz-Krisen bewältigen zu können. Möglicherweise müssen die Deutsche Bank AG und Commerzbank AG mergen, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit erhalten zu können. Aufgrund der Nullzinspolitik der EZB sinken die Margen auf ein Minimum. Die Deutsch Bank AG fiel auf den neuen Jahrestiefststand von 6,80 € und die Commerzbank AG von 5,6 €.
Beide Aktien konnten sich am Freitag nur leicht auf 6,96 bzw. 5,78 € erholen Die Börsenkapitalisierungen der Deutschen Bank AG und Commerzbank AG fiel damit auf nur noch 14,4 bzw. 7,24 Mrd. €. Damit sind beide Banken auch Übernahmekandidaten von ausländischen Großbanken. Die Aktien von Wirecard AG fiel zwar auch von über 190 auf 132 €, aber die Börsenkapitalisierung ist mit 16,4 Mrd € immer noch deutlich höher als bei der Deutschen Bank AG.
Vorhersage: Kommt eine neue Finanzkrise 2.0 und ein Crash in 2019?
Die EZB wird die Zinsen nicht so schnell erhöhen, aber sie wird auslaufende Anleihen zurückkaufen und damit wohl auch Italien weiter retten können. Die Margen werden bei den Geschäftsbanken aber immer geringer. Daher nahm auch der Wert fast aller Bankaktien auf der Welt sehr stark ab. Sogar Goldman Sachs verlor in den USA über 30 Prozent an Wert ausgehend vom Höchstkurs.
Erst wenn eine neue Bankenkrise droht, droht auch eine Finanzkrise 2.0, die aufgrund der stark zugenommen Verschuldung auf allen Ebenen schlimmer ausfallen kann als die Bankenkrise in 2008. Finanzkrise 2.0 bedeutet aber auch Crash in 2019. Die Notenbanken werden aber alles tun, um das zu verhindern – zur Not auch wieder die Gelddruckmaschinen starten, die zu einem Asset-Bubble bei Aktien, Anleihen und Immobilien geführt haben. Insbesondere in China droht ein Immobilien-Bubble und damit aber auch später eine neue Immobilienkrise, was dann immer auch eine Bankenkrise werden könnten
Flucht ins Gold als „sichere Hafen“ – Kryptowährungen unter Druck
Genau davor haben jetzt viele Anleger Angst und flüchten ins Gold als „sicherer Hafen“, während Kryptowährungen in diesem Jahr die Hauptverlierer mit einem Verlust von über 70 Prozent waren. Es gab wieder starke Zuflüsse bei Gold-ETFs. Der Bitcoin gab zuletzt auf 3300 BTC/EUR nach; er war im Tief aber auch schon unter 3000 BTC/EUR und zu Jahresbeginn aber noch bei über 12.000 BTC/EUR.
In den letzten 3 Jahren stiegen Kryptowährungen dennoch immer noch über 700 Prozent (!) im Durchschnitt, während der Goldpereis in 3 Jahren nur um 7 Prozent zulegen konnte. Am 28. Dezember stieg der Goldpreis zuletzt auf 1280 USD/Unze und ist damit erstmals seit langen wieder leicht im Plus in €. Silber konnte am Freitag sogar um über 5 Prozent auf 15,35 USD/Unze zulegen, ist damit seit Jahresbeginn aber immer noch im Minus.
Russische Goldaktien kommen allmählich
Auch Goldaktien konnten sich seit Oktober im Kurs wieder etwas erholen. Daher wird im neuen EAST STOCK TRENDS (ww.eaststock.de) ein Muster-Depot nur mit russischen Gold- und Silberaktien aufgemacht. Das alte Muster-Depot 2018 bestand nur aus 10 sehr ertragsstarken Dividendentitels aus Russland. Das Muster-Depot stieg bis kurz vor Weihnachten um 7 Prozent bzw. inklusive der hohen Dividendenausschüttungen mit über 12 Prozent.
Neues Finanzprodukt aus der Schweiz als Alternative in Bärenmärkten
Aber auch mit den empfohlenen Put-Optionsscheinen auf den DAX, EuroStoxx, Nikkei 225- und NASDAQ-Index ließ sich – wie schon im Oktober - eine Performance von 50 bis 70 Prozent in 1 Monat erzielen. Hinzumischen sollten Anleger auch ein neues Finanzprodukt aus der Schweiz, das auf Basis eines Handelssystems mit Long- und Shortpositionen bei 11 Aktienmärkten und 23 Rohstoffmärkten eine Rendite von über 20 Prozent p.a. erzielen möchte. Wenn Sie das neue Long/Short-Produkt interessiert, melden Sie sich bei der Redaktion des EAST STOCK TRENDs (www.eaststock.de). Ansonsten ist immer eine hohe Cash-Quote in Bärenmärkten ratsam.
Bestellen Sie jetzt auch den kostenlosen Newsletter von Andreas Männicke mit aktuellen News über die Welt- und Ostbörsen unter www.andreas-maennicke.de.