Der Euro war der größte Fehler der europäischen Wirtschaftsgeschichte, denn eine gemeinsame Währung hätte bestenfalls der Schlussstein, aber niemals ein Grundstein einer europäischen Gemeinschaft sein dürfen.
von Wolfgang Taufkirch
Vielen ist vielleicht ein Jubiläum entgangen, wenn auch ein recht zweifelhaftes: Der Euro ist am 1.1. 2019 20 Jahre alt geworden. 1999 wurde er in der Eurozone zunächst als Buchgeld und drei Jahre später als gemeinschaftliches Zahlungsmittel für Europäer eingeführt. Es sollte verbindend, aber nicht verpflichtend sein.
Der Euro war der größte Fehler der europäischen Wirtschaftsgeschichte, denn eine gemeinsame Währung hätte bestenfalls der Schlussstein, aber niemals ein Grundstein einer europäischen Gemeinschaft sein dürfen.
Die Bilanz nach 20 Jahren fällt düster, ja sogar desaströs aus: Die linksgrüne Ideologie der Vergemeinschaftung, der Umverteilung und der Gleichmacherei, die zum einen von den bislang überwiegend sozialistischen Regierungen Westeuropas, aber auch von der Zerstörungsidee der Merkelregierung gestützt wurde, ist krachend gescheitert.
Europa ist ein weltweiter Sozialhilfekandidat, Leistung wird bestraft und die Mitglieder vertrauen auf Schuldendoping in Form von Geldspritzen durch die EZB, was wiederum den sparsamen ehrlichen Bürger bestraft, weil er für sein erarbeitetes Geld keine Zinsen mehr bekommt.
Bereinigt um die Inflation ist dies eine klare Enteignung. Europa ist faktisch pleite. Die unfassbare Menge von 2,6 Billionen Euro hat die EZB seit 2011 in Anleihekäufe gepumpt für zuletzt lächerliche 1,9 Prozent Inflation. Zum erfassbaren Verständnis dieser Geldmenge: würde man dieses Geld in 500 € Scheinen auslegen, wären Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen komplett bedeckt.
Die gesamtschuldnerische Haftung dafür liegt beim europäischen Steuerzahler, wie heißt es so schön, er haftet mit seinem gesamten Vermögen. Wie oft wurde aus den Mäulern unserer Regierungskasper geplappert, Deutschland wäre doch als Exportland der größte Profiteur dieser Wirtschaftspolitik. Scheinbar kennen diese hemdsärmligen und heuchlerischen Diätenempfänger die Abwicklung der grenzüberschreitenden Zahlung über das TARGET 2-System nicht.
Vereinfacht ist das ein Verrechnungskonto der Landeszentralbanken bei der EZB, das Verbindlichkeiten aus Einkäufen mit Forderung aus den Lieferungen eines Landes im EU-Raum abwickelt. Da Deutschland Exportüberschüsse erzielt, die von den Landesbanken der belieferten Länder aus Liquiditätsgründen nicht direkt mit der Bundesbank getätigt werden, springt die EZB mit dem Verrechnungskonto des TARGET 2-Systems ein.
Die aktuelle Forderung der Bundesbank aus TARGET 2 an die restliche EU beträgt mit Stand 30.11.2018 941,13 Mrd EURO, also auch rund eine Billion, die Zahl mit 12 Nullen. Und das Beste kommt jetzt noch: auch für diese Summe gibt es keine Sicherheiten, auf die wir zurückgreifen können. Unterm Strich finanzieren wir unsere Außenhandelsbilanz selbst.
Und jetzt widerlege ich endgültig noch das Märchen von dem deutschen Volk, dem es so gut geht, wie nie zuvor:
„Die deutsche Wirtschaft brummt“, so faseln das die Hobbyökonomen seit Jahren. In Wahrheit hat Deutschland in den vergangenen Jahren erheblich an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Im Vergleich von den 21 Industrienationen kommen wir laut einer aktuellen Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung ZWE, das die Standortbedingungen untersucht hat, nur noch auf Rang 16. Vier Plätze schlechter als vor vier Jahren. Platz 1: Schweiz, Platz 2: Großbritannien, der Brexit hat sich dort nicht negativ ausgewirkt, Platz 3: USA.
Und jetzt der Vergleich Deutschlands mit dem gesamten EU-Raum:
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Renteneintrittsalter:
EU-Durchschnitt 62,4 Jahre – D: 65,5 Jahre -
Renteneintrittsniveau:
EU-Durchschn. 70,6% – Deutschland 50,5% -
Nettovermögen/ Bürger:
EU-Durschn. < als 100 T€ – D knapp 55 T€ -
Wohneigentum am Bevölkerungsanteil:
EU-Durschn. 71% – D 51,7% -
Armutsrisiko
EU-Durchschnitt 22,5% – D 19% ? Wie beruhigend, das angeblich reichste Land liegt knapp drunter! -
Durchschnittliche Steuerlast
EU-Durchschnitt: 35,9% – D 49,7% -
Staatliche Pro Kopf-Verschuldung
EU-Durchschnitt: 24.286 € – D 26.046 -
EU-Haushaltsbeiträge
EU-Durchschnitt: 3,36 Mrd € – D 19,59 Mrd € 24,5 Mrd € sind es dann nach dem BREXIT
Die EU und der EURO ist also eine Errungenschaft, auf die man wirklich stolz sein kann, vorausgesetzt, man ist nicht aus Deutschland. Seit 20 Jahren strampelt der deutsche Arbeiter und kommt nicht vom Fleck. Es geht uns alles andere als so gut, wie nie zuvor!
Das Experiment EURO ist gescheitert, die Gemeinschaft ist gespalten, wie nie zuvor. Es gibt nicht im Ansatz irgendwelche Bemühungen oder Wege, die auf Täuschung und Schulden aufgebaute Politik wieder in ein harmonisches Fahrwasser zu bringen. Die Verlierer sind ganz klar wieder einmal wir Deutsche.
Verantwortungsvolle Politiker mit Fiskalverstand müssten jetzt die Reißleine ziehen. Wir sagen: Diese EU ist nicht zu reformieren. Wir sollten das Geld abschreiben – es ist sowieso weg – und umgehend den EURO und die EU verlassen. Ohne Forderungen, aber auch ohne Verpflichtungen.
Natürlich auch ohne Vorwürfe und Vorhaltungen an andere Regierungen, einfach ausschließlich, um die Menschen zu schützen, die hier ausgebeutet werden, also zum Wohle des Deutschen Volkes.