Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen bei ihrer jüngsten Ratssitzung vorerst noch unverändert belassen. Das teilte die Notenbank am Donnerstag in Frankfurt mit.
Damit bleibt der Zinssatz der Hauptrefinanzierungsgeschäfte bei 0,00 Prozent, der Spitzenrefinanzierungssatz bei 0,25 Prozent, für Einlagen bei der EZB müssen Banken weiterhin Strafzinsen in Höhe von 0,40 Prozent zahlen.
Die Zinssätze sind damit seit dem 16. März 2016 unverändert. Investoren hatten zuvor die Wahrscheinlichkeit auf 50 Prozent beziffert, dass der Einlagezins schon bei dieser Sitzung gesenkt wird.
Für möglich gehalten worden war im Vorfeld aber auch, dass der scheidende EZB-Chef Mario Draghi eine weitere Lockerung der Geldpolitik erst für September signalisiert. Die EZB änderte auch tatsächlich ihre Sprachregelung.
Der EZB-Rat gehe davon aus, "dass die EZB-Leitzinsen mindestens über die erste Hälfte des Jahres 2020 und in jedem Fall so lange wie erforderlich auf ihrem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben werden", hieß es in einer Mitteilung. Bisher war lediglich davon die Rede gewesen, dass die Leitzinsen auf ihrem aktuellen Niveau bleiben würden.
Zudem machte die Notenbank deutlich, dass sie bereit sei, alle geldpolitischen Instrumente anzupassen, falls der mittelfristige Inflationsausblick weiterhin hinter seinem Ziel zurückbleibe.
Foto: EZB, über dts Nachrichtenagentur