Mitten in der KPMG-Prüfung über das Geschäftsgebaren der Auslandstöchter legt der Wirecard Aufsichtsratsvorsitzende sein Amt nieder. - Ein Anwalt in Berlin verlangt nun eine unabhängige Sonderprüfung.
Seit zehn Wochen untersuchen unabhängige Berater der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG die Bilanzen der Wirecard AG. Mitten in dieser Sonderprüfung hat der Aufsichtsratsvorsitzende Wulf Matthias sein Amt niedergelegt. Warum wohl? Ein Hinweis, dass die Prüfung Brisantes ergeben hat?
Die von Wirecard beauftragten KPMG-Prüfer berichten nämlich direkt an den Aufsichtsrat, nicht an die Öffentlichkeit.
Die Kündigung kam überraschen, die Begründung ist lapidar:. Der 75 Jahre alte Matthias habe sich entschieden, „den Vorsitz des Gremiums mit sofortiger Wirkung abzugeben, und damit einen Generationenwechsel einzuleiten“, gab der Dax-Konzern in der Nacht zum Samstag per Ad-hoc-Mitteilung bekannt.
Steckt mehr dahinter?
Eine Gruppe von Aktionären will es jetzt genau wissen. Sie wollen eine unabhängige, vollwertige Sonderprüfung nach Paragraph 142 AktG beantragen. „Wir wollen, dass das Versteckspiel aufhört“, sagte Rechtsanwalt Wolfgang Schirp, der die Aktionäre vertritt, am Sonntag der F.A.Z. Für eine solche Prüfung, mit der die Prüfgesellschaft Caperium Forensic Services GmbH von Rosemarie Helwig in Hamburg beauftragt werden soll, ist allerdings die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung nötig.
Michael Mross sprach mit Rechtsanwalt Wolfgang Schirp, Experte für Kapitalmarktrecht, über die Hintergründe der Affäre Wirecard.
Infos: https://ssma.de/