Wie lange kann sich eine Währung mit Minuszinsen halten? Wie kann man sich davor schützen? Droht am Ende eine Währungsreform globalen Ausmaßes? Kommt der Globo?
„Der Zins ist der Preis des Geldes“, lernen Ökonomie-Studenten schon an der Uni. Doch was ist von einer Währung zu halten, deren Zinsen nicht nur bei Null sondern sogar im Minus sind? Wie lange kann ein Währungssystem überleben mit negativen Zinsen?
Immer mehr Banken gehen unterdessen dazu über, von ihren Kunden Minuszinsen zu verlangen, derzeit -0,5%. Dabei gibt es derzeit offenbar bestimmte Freibeträge die sich im niedrigen fünfstelligen Bereich bewegen.
Zuletzt hatte die Commerzbank angekündigt, wir höheren Beträgen minus Zinsen zu verlangen. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis alle Banken an einem Strang ziehen und für Einlagen Geld verlangen. Eine sogenannte „Aufbewahrungsgebühr“, wie sie oft auch genannt wird.
Auf Sicht dürften dabei auch Obergrenzen wegfallen, so dass der gesamte Geldbestand auf einem Konto den Negativzinsen zum Opfer fällt. Dies dürfte schon bald der Fall sein - denn mit jedem Euro, den eine Bank auf einem Konto hält, macht sie ein Minus-Geschäft.
Tatsächlich sind Negativzinsen eine Art Vermögenssteuer, die das Angesparte mit der Zeit wegfrisst.
Überhaupt wurde der Begriff „sparen“ damit komplett pervertiert. Denn wer sein Geld nicht vernünftig anlegt, der verliert es mit der Zeit.
Es stellt sich jedoch generell die Frage, wie lange ein Währungssystem mit negativen Zinsen überhaupt existieren kann. Die Halbwertszeit dürfte sehr begrenzt sein.
Börsenexperte Sascha Opel glaubt, dass dieses System höchstens noch zehn Jahre hält. Danach besteht die große Gefahr einer Währungsreform. In der Zwischenzeit hat jeder Zeit genug, sein Vermögen in Sicherheit zu bringen. Dazu zählt natürlich in erster Linie Gold als Rettungsanker. Auch wenn Edelmetalle derzeit eher unbeliebt und langweilig sind. Daneben gehören jedoch auch Aktien und eigengenutzte Immobilien zur Absicherung.
Michael Mross im Gespräch mit Börsenexperte Sascha Opel: