„Bitcoin: 21st Century Gold“: Ein Analyst einer der großen US-Investmentbanken (Citi) prognostiziert 318.000 USD für einen Bitcoin per Ende 2021. Realistisch? Und was ist mit physischem Gold?
von Sascha Opel
Immer, wenn der Bitcoin sich in einem Bullrun befindet, kommen die unglaublichsten Berechnungen für Kursziele ans Tageslicht.
Erstaunlicherweise hat sich nun mit Tom Fitzpatrick auch ein Analyst einer der großen US-Investmentbanken (Citi) mit dem Titel „Bitcoin: 21st Century Gold“ zu Wort gemeldet. Der Bitcoin sei deit seiner Entstehung durch „unvorstellbare Rallyes gefolgt von schmerzhaften Korrekturen“ charakterisiert gewesen.
Fitzpatrick erkennt richtigerweise die drei großen Rallye-Phasen, die von etwa einjährigen Korrekturphasen jäh unterbrochen wurden. In diesen Korrekturen wurden jeweils über 80 Prozent der Kursgewinne wieder vernichtet, so dass man eher von Crashs, als von „Korrekturen“ reden müsste.
Nach diesem Muster wähnt er den BTC (Bitcoin) aktuell in einem weiteren Bullrun, der Anfang 2019 begonnen hat und noch bis weit in das Jahr 2022 anhalten könnte.
Projiziere man die Kursgewinne der letzten Bullenmärkte auf den aktuellen Trend, errechne sich daraus ein potenzieller Anstieg bis auf 318.000 Dollar Ende 2021.
Fitzpatrick räumt ein, dass dies völlig überzogen klingen mag, aber man solle bedenken, dass sich der Bitcoin dafür vom letzten Korrekturtief aus „nur“ verhundertzweifachen müsste – und die Kryptowährung bei ihren vorherigen Rallyes um das 555- und 121-fache gestiegen sei.
Prozentual gesehen sei zum Erreichen des Kursziels also „die bisher schwächste Rallye“ nötig. Hinzu kommt: Die Argumente, die für den Bitcoin-Kauf sprechen, seien „wohl noch nie so überzeugend wie heute“ gewesen, so Fitzpatrick.
Gleiches gilt natürlich auch für das echte Gold und nicht nur das virtuelle. Die Kaufargumente waren noch nie so überzeugend wie Ende 2020.
Doch im Gegensatz zum Bitcoin stehen beim Gold viele „Gegenspieler“ auf dem Parkett, die (kurzfristig) ihr eigenes Süppchen kochen.
Wir rechnen nun damit, dass Gold nochmals unter die 1850 USD gedrückt wird und bis Ende November (30.11. Abrechnung Dezember-Kontrakt) ein kleiner, weiterer Sell-Off nicht auszuschließen ist. Die Schwäche der großen Goldförderer gestern (Barrick unter die 200-Tage-Linie, auch Newmont, Franco-Nevada, Wheaton Precious Metals schwach) deuten darauf hin, dass hier nochmal die Keule rausgeholt wird.