Der Industrieverband BDI hat vor schwerwiegenden Folgen der Grenzschließungen zu Tschechien und Tirol gewarnt.
"Die Gefahr ist groß, dass in den nächsten Tagen überall in Europa Lieferketten abreißen", sagte Hauptgeschäftsführer Joachim Lang den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben). Grenzschließungen und Reisebeschränkungen im nationalen Alleingang beeinträchtigten auch den internationalen Güterverkehr und schadeten der deutschen Industrie massiv.
Schon jetzt verursachten die Grenzschließungen "chaotische Verhältnisse, die bei Unternehmen zu großer Unsicherheit in Bezug auf ihre Versorgungslage und Mitarbeiterverfügbarkeit führen".
Lang rief die Bundesregierung dazu auf, die von der EU empfohlene Regelung der "Green Lanes" zur Aufrechterhaltung des freien Güterverkehrs zu befolgen. "Grenzübergänge sollten weiterhin für alle Frachtfahrzeuge mit Gütern offenbleiben", forderte er.
Um Transport und Produktion aufrechtzuerhalten, müssten für das Transportwesen "praxistaugliche Testmöglichkeiten in ganz Europa" bereitgestellt werden, verlangte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie.
"Negative Tests bei Einreise von im Transportwesen und Güterverkehr tätigen Personal zu verlangen, ohne für ausreichende Testinfrastrukturen an den Grenzen zu sorgen, ist kurzsichtig und beeinträchtigt die Versorgung von Bevölkerung und Industrie."
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