Im Streit um Corona-Tests in den Betrieben drängen die Gewerkschaften trotz eines neuen Sachstandsberichts der Wirtschaftsverbände auf eine Testpflicht.
DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ), es sei gut, dass viele Arbeitgeber regelmäßige Tests anbieten wollten. Diesen Ankündigungen müssten jetzt aber auch Taten folgen.
Piel betonte, laut einer aktuellen Umfrage des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) hätten aktuell erst 23 Prozent der Beschäftigten Zugang zu mindestens einem wöchentlichen Test. D
ie Gewerkschafterin fügte deshalb hinzu: "Die Selbstverpflichtung allein reicht nicht. Testangebote müssen verpflichtend sein, und die Kosten müssen von den Arbeitgebern getragen werden. Da kann es auch nicht sein, dass sich die Arbeitgeber wieder mit dem Totschlagargument von zu viel Bürokratie herausreden wollen."
Die deutsche Wirtschaft sieht sich bei Corona-Tests für Beschäftigte dagegen auf Kurs. "Zwischen 80 und 90 Prozent der deutschen Unternehmen testen oder bereiten den Teststart unmittelbar vor", heißt es in einem Schreiben von Spitzenverbänden der Wirtschaft an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). In einem zugleich übermittelten Sachstandsbericht beharren die Verbände zugleich auf freiwilligen Lösungen.
Foto: Corona-Schnelltest, über dts Nachrichtenagentur