Am Montag informierte der Ölkonzern Shell Deutschland seine Großkunden in einem Schreiben darüber, dass alle Produkte des Unternehmens von Heizöl über Diesel bis hin zu Schmierfett, nur noch begrenzt und zum Teil gar nicht mehr angeboten werden. Das gilt für kurzfristig beschaffte Mengen, sprich jeden, der keinen bestehenden Liefervertrag mit Shell hat, wie es aus einem Schreiben hervorgeht, über das das "Handelsblatt" (Dienstagausgabe) berichtet. Demnach sollen auch andere Ölkonzerne den Handel auf dem Spotmarkt mittlerweile eingeschränkt haben.
Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg gemeldet, dass Shell den Verkauf von Heizölprodukten in Deutschland einschränke. Der Krieg in der Ukraine, Lieferkettenprobleme und eine hohe Nachfrage haben zu "massiven Verwerfungen und Verknappungen auf den Energiemärkten geführt", schreibt Shell in dem Brief an seine Händler. Das habe auch Auswirkungen auf den deutschen Mineralölmarkt. Deswegen müsse man seine Kunden darüber informieren, dass der "Handlungsspielraum zur Erfüllung unserer vertraglichen Pflichten aufgrund dieser von uns nicht zu beeinflussenden Umstände enger wird". Der Verkauf von Heizöl, Diesel und anderen Produkten auf dem Spotmarkt wird beschränkt und teilweise sogar ganz eingestellt. So hoffe man "bereits bestehende vertragliche Verpflichtungen erfüllen zu können." Für Endkunden bedeutet das, dass es an der Zapfsäule zwar erstmal weiter läuft wie bisher. In Deutschland werden die größten Mengen an Erdölprodukten über längerfristige Verträge gehandelt. Händler können sich allerdings im Normalfall auch noch zusätzliche Mengen auf täglicher Basis dazukaufen. Genau das ist ab jetzt nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr möglich. Die Versorgung sei jedoch weiterhin sichergestellt, sagte der deutsche Erdölverband Fuels und Energie dem "Handelsblatt".
Foto: Shell, über dts Nachrichtenagentur