Elon Musk will Twitter nicht mehr kaufen. Das geht aus einer Mitteilung bei der US-Börsenaufsicht vom Freitag hervor. Laut US-Medien soll Musk selbst mitgeteilt haben, seine Berater hätten am Freitag einen Brief an Twitter geschickt, wonach sie das Unternehmen formell darüber informieren, dass er den Fusionsvertrag kündigt.
Dem Vernehmen nach wirft er Twitter vor, "einen wesentlichen Verstoß gegen mehrere Bestimmungen" begangen zu haben. Bereits im Mai hatte Musk beim geplanten Twitter-Kauf vorerst einen Rückzieher gemacht. Damals angeblich, weil er Beweise wollte, dass Spam- und Fake-Konten tatsächlich weniger als 5 Prozent der Benutzer ausmachten. Nach Ansicht mancher Marktkommentatoren sah das danach aus, dass Musk einen Vorwand sucht, um aus dem Deal auszusteigen. Erst im April hatte der Tech-Milliardär seine Beteiligung an Twitter bekannt gemacht, später war ein verabredeter Kaufpreis von 44 Milliarden US-Dollar veröffentlicht gemacht worden. Die bisherigen Aktien-Inhaber sollten 54,20 US-Dollar für jede Twitter-Aktie erhalten. Zuletzt notierte das Papier bei rund 37 US-Dollar, allein am Freitag betrug der Kursverlust fünf Prozent binnen eines Tages.
Doch so einfach dürfte Musk nicht aus dem Schneider sein – es droht ein langwieriger Rechtsstreit. Er und Twitter haben eine Strafe von einer Milliarde Dollar vereinbart, falls eine Partei vom Deal zurücktritt. Doch wenn Twitter auf Vollzug pocht, dürfte es für Musk rechtlich trotzdem schwierig werden. Das Unternehmen hatte wiederholt betont, dass es den Deal durchsetzen wolle.
Sollte sich #Twitter wirklich geweigert haben, Elon #Musk über die Anzahl von Fakeaccounts bzw. echten, monetarisierbaren Accounts zu informieren, sagt das viel über die Branche aus. Die Angst vor einem Wegbrechen von Werbekunden muss immens sein. @tonline https://t.co/tePDrHKyUD
— Bastian Brauns (@BastianBrauns) July 8, 2022