Nach massiven Lieferproblemen von Fiebersaft für Kinder hat der Arzneimittelhersteller Teva eingeräumt, dass die Engpässe noch länger andauern könnten. "Wir haben derzeit keine Lagerbestände für Ibu-ratiopharm Saft sowie Paracetamol-ratiopharm Zäpfchen und Brausetabletten verfügbar und können Aufträge dazu leider nicht bedienen", teilte das Unternehmen, das unter der Marke Ratiopharm Hauptproduzent für Kinder-Fiebersäfte in Deutschland ist, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Samstagausgaben) mit. Eine Sprecherin sagte, man arbeite mit Hochdruck daran, die Produkte wieder für den Markt zur Verfügung zu stellen, fügte aber gleichzeitig hinzu: "Leider können wir aktuell keine Angaben dazu machen, wann diese wieder geliefert werden können."
Die Lieferengpässe seien auf einen unerwartet stark erhöhten Bedarf im Markt aufgrund der Erkältungs- und Grippewelle zurückzuführen. Zudem verstärkten Lieferverzögerungen der Wirkstoffhersteller die Lage. "Globale Lieferketten-Problematiken und der anhaltende Fachkräfte-Mangel, die derzeit in vielen Bereichen des täglichen Lebens spürbar sind, erschweren die Situation zusätzlich. Auch coronabedingte Personalausfälle spielen eine Rolle. Die weitere Entwicklung ist derzeit leider schwer vorauszusehen", sagte sie dem RND. Das Unternehmen kündigte an, zusätzliche Fachkräfte einzustellen und die Lieferengpässe beheben zu wollen. "Trotzdem lassen sich auch in näherer Zukunft Lieferengpässe bei einzelnen unserer Präparate nicht ausschließen", sagte die Sprecherin. Teva ist mit seiner Marke Ratiopharm der Hauptanbieter von Fiebersäften mit dem Wirkstoff Paracetamol. In deutschen Apotheken sind bereits seit Wochen nur noch in Ausnahmefällen Fiebersäfte für Kinder zu bekommen. Einige Apotheken sind bereits dazu übergegangen, Fiebersäfte selbst herzustellen.
Foto: Apotheke, über dts Nachrichtenagentur