Linksgrüne Harakiri-Politik und der Viessmann Verkauf: "Die Brechstangen-Wärmewende der Ampel setzt deutsche Hersteller maximal unter Druck". Der Ausverkauf des Mittelstands hat begonnen.
Unionsfraktionsvize Jens Spahn (CDU) wertete Viessmanns Wärmepumpen-Deal als einen "industriepolitischen Nackenschlag". "Wer die deutsche Industrie zur Klimatech-Industrie umbauen will, muss für das entsprechende Investitionsklima sorgen", sagte Spahn dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe). Der Fall Viessmann sei der Beweis dafür, dass das nicht gelungen ist. "Die Brechstangen-Wärmewende der Ampel setzt deutsche Hersteller maximal unter Druck", kritisierte Spahn.
"Ein Unternehmen wie Viessmann müsste in kürzester Zeit seine Produktion stark erhöhen oder verliert Marktanteile an asiatische Hersteller." So treibe die Ampel den "Ausverkauf der deutschen Wärmepumpe" voran. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) erwartet ebenfalls geringere Kosten. Der Wärmepumpen-Markt sei durch die hohe Nachfrage überhitzt, sagte VZBV-Energieexperte Thomas Engelke dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe). "Mehr Wettbewerb sollte zu attraktiveren Preisen für die privaten Haushalte führen."
Max Viessmann, Chef von Deutschlands größtem Wärmepumpenhersteller, sieht einen einschneidenden Umbruch im deutschen Heizungsmarkt – und verkauft deswegen den größten Teil seines 106 Jahre alten Familienunternehmens an den US-Konzern Carrier Global. Im Gespräch mit dem Handelsblatt sagte Viessmann: „Wir sind davon überzeugt, dass sich der Markt für Klimalösungen radikal verändern wird. Industrielle Größe wird künftig ein wichtiger Erfolgsfaktor.“ Der Konzern veräußert seine sogenannte Klimasparte einschließlich Gasheizungen und Wärmepumpen für rund zwölf Milliarden Euro an den US-Konkurrenten.
Viessmann steht wie alle europäischen Heizungsbauer enorm unter Druck. Statt Gasheizungen werden – befördert durch die Energiekrise und staatliche Subventionen – immer mehr Wärmepumpen verkauft. Aus dem Unternehmensumfeld von Viessmann hatte es zuletzt geheißen, es seien verschiedene Optionen diskutiert worden, um an zusätzliches Geld für Investitionen in den technologischen Wandel zu kommen.
Viessmann sagte dem Handelsblatt dazu: „Wir haben zahlreiche Optionen sehr gründlich geprüft. Und glauben Sie mir, es hätte finanziell noch attraktivere Alternativen gegeben. Aber darum ging es uns nicht.“ Seinem Vater und ihm sei es vor allem wichtig, die Zukunft des Geschäftsbereichs und der Arbeitsplätze langfristig zu sichern.
Aus der Politik und von Familienunternehmern hatte es am Dienstag mit Blick auf den Verkauf in die USA harsche Kritik an den Vorgaben der Bundesregierung gegeben, die den Durchbruch der Wärmepumpen beschleunigen. Der Vorwurf: Auch dadurch drohe der deutsche Mittelstand unter die Räder zu geraten. Viessmann sagte dazu: „Keine Frage, das regulatorische Umfeld spielte bei unserer Entscheidung eine wichtige Rolle. Aber es war nicht der ausschlaggebende Faktor.“