Finanzmärkte im Kreuzfeuer der Geopolitik. Israel vor der Großoffensive. Was macht der Iran? Flächenbrand möglich? Droht nun ein Crash? Anleger extrem verunsichert. Gold und Öl-Produkte gefragt. Neue Chancen in Osteuropa.
von Andreas Männicke
Israel startet nun die Großoffensive an Gazastreifen zunächst mit Bomben und später auch mit Bodenpersonal und Panzern als Antwort auf den brutalen Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober, wo über 1000 Menschen starben und über 200 Geiseln genommen wurden, dabei auch alte Frauen und Kinder, die nun in großer Not sind. Dieser Terrorangriff ist mit nichts zu entschuldigen – wie jeder Terrorangriff, aber er hat eine lange Vorgeschichte, über die auch diskutiert werden muss.
Jetzt droht ein Flächenbrand im Nahen Osten
Es besteht im Fall einer Großoffensive durch das israelische Militär und Besetzung des Gazastreifens in der Tat die Gefahr eines Flächenbrands im Nahen Osten, wenn sich danach auch einige arabische Länder und der Iran in den Konflikt einschalten. Dann könnte es nicht nur sehr blutig werden, sondern der Konflikt könnte durch weitere Terroranschläge in weitere westliche Länder transportiert werden. Die bis jetzt noch relativ friedlich verlaufenden Demonstrationen in westlichen Großstädten könnten dann auch sehr blutig werden.
Aktien Flop, Öl und Gold top
Die Weltbörsen reagierten bereits mit deutlichen Kursabschlägen in der vergangenen Woche und diese könnten sich sogar verstärken, wenn die Großoffensive mit Bodentruppen startet. Profitiert von dem Konflikt haben vor allem der Öl- und Goldpreis, die deutlich anzogen, so dass vor allem auch einige Öl- und Goldaktien anstiegen. So stieg der Goldpreis seit dem 7. Oktober um 8,8 Prozent von 1820 auf 1980 USD und der Brentölpreis um 9,5 Prozent von 84 auf 92 USD/Barrel. Um von steigenden Öl- und Goldpreisen zu profitieren, kann der Anleger die Öl- und Gold-ETC der BNP Paribas erwerben.
Budapest ist eine Reise wert - auch für Anleger
Es gibt jetzt aber auch neue Chancen in Osteuropa auf, wobei einige Börsen aus Osteuropa entgegen dem fallenden Trend an den Weltbörsen sogar neue Höchstkurse erreichten. Hervorzuheben ist hier vor allem die Budapester Börse mit einer Reihe von attraktiven Werten. Der Weltenbummler und Experte von unterbewerteten Aktien Swen Lorenz organisierte vor kurzem im Oktober eine sehr interessante Investoren-Reise nach Budapest, wo die Mitreisenden in der Lage waren, einige attraktive Unternehmen wie die OTP Bank, Magyar Telekom, MOL und die Budapester Börse selbst zu besuchen. Die Erste Bank und die Bank Raiffeisen International, die beide auch auf die Watchlist gehören, gaben einen guten Überblick über die politische und wirtschaftliche Situation in Ungarn. Der Gesamteindruck der ungarischen Unternehmen war überaus positiv trotz der anhaltenden Rezession und der immer noch zu hohen Inflation in Ungarn.
Paprika ins Depot mit ungarischen Aktien (+37%)
Viel zu wenige deutsche Anleger nutzen die Gelegenheit, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden und die sehr schönen Städte in Osteuropa aufzusuchen wie Budapest, Warschau und Prag, um sich „vor Ort“ zu informieren, obwohl dies sprichwörtlich naheliegend und gewinnbringend ist. Das Fazit der Reise von Andreas Männicke ist: „Go east und nehmen Sie weiterhin „ungarisches Paprika“ in Ihr Depot, um Ihr Depot zu würzen“. Aber auch hier wäre eine Korrektur willkommen, denn der HTX-Index für ungarische Aktien stieg schon um 37 Prozent und ist nun nahe dem Jahreshöchstkurs. Aber auch die Warschauer Börse stieg nach dem Wahlsieg der Opposition in der vergangenen Woche um über 10 Prozent, so dass aus einem Plus von 8 Prozent beim polnischen PTX-Index nun ein Plus von 19 Prozent geworden ist. Aber auch die ganze Balkan-Region ist sehr interessant, wobei viele Balkan-Länder jetzt der EU beitreten wollen.
Die Aktien aus Südosteuropa boomen
Der SETX-Index für Aktien aus Südosteuropa stieg auch bereits schon um 18 Prozent. Besonders chancenreich ist hier Rumänien. Aber auch Georgien bekommt im Dezember möglicherweise den Status als EU-Beitrittskandidat. Unabhängig davon bleibt die Bank of Georgia auch nach dem Erreichen von neuen Allzeit-Hochs sehr chancenreich. Der DAX erreichte am 20. Oktober nur ein Plus von mageren 5 Prozent. Der DAX gab am Freitag um 1,6 Prozent auf 14.797 Indexpunkte nach und ist nun weiterhin absturzbedroht.
Neue Chancen in Kasachstan: +28 Prozent!
Neue Chancen tun sich nun aber auch in Kasachstan auf, wobei der KTX-Index schon um 28 Prozent (im Hoch 38 Prozent) in diesem Jahr gestiegen ist. Die beiden Börse in Kasachstan werden bald zu einer Börse fusionieren, um mehr Liquidität an der Heimatbörse zu generieren. Die meisten Umsätze von Aktien aus Kasachstan werden immer noch an der Londoner Börse gemacht. Interessante Aktien sind hier insbesondere die dynamisch wachsende Fintech Bank Kaspi.kz und der Uranproduzent Kazatomprom.
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