In Deutschland, Frankreich und Japan ist die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal dieses Jahres bereits zurückgegangen. In China sieht es wahrscheinlich nicht besser aus.
von Claus Vogt
Die fundamentale Überbewertung der US-Börse ist derzeit größer als am Höhepunkt der Technologieblase im Jahr 2000. Beispielsweise stand die als Buffett-Indikator bekannte Kennzahl „Aktienmarktkapitalisierung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt“ damals bei 140%. Heute steht sie bei 165%. Damals folgten eine Rezession und eine 2½–jährige Aktienbaisse, in deren Verlauf der NASDAQ 100 um 83% fiel und der DAX um 73%. Und heute?
Unsere Prognosemodelle zeigen für die Börse die höchste Risikostufe an. Sie setzen sich aus einer Vielzahl verschiedener Komponenten zusammen. Dazu gehören neben der fundamentalen Bewertung die geldpolitischen Rahmenbedingungen, realwirtschaftliche Kennzahlen zur Bestimmung der Wirtschaftszyklus, Sentimentindikatoren und markttechnische Indikatoren.
Schwache Markttechnik, Extremwerte der Sentimentindikatoren
Während der gesamten Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen ist die Markttechnik der US-Börse erstaunlich schwach geblieben. Diese Entwicklung passt zu einer Bearmarketrally oder zur letzten Aufwärtswelle einer Hausse, aber nicht zu einem gesunden und tragfähigen Aufwärtstrend.
Das gilt auch für die Sentimentindikatoren. Sie haben erneut Extremwerte der Börseneuphorie erreicht. Damit geben auch sie sehr starke Warnsignale.
Mit Blick auf die geldpolitischen Rahmenbedingungen stehen die Börsenampeln ebenfalls auf Dunkelrot. Zinserhöhungen der Zentralbanken und rückläufige Geldmengen werden ihre Wirkungen nicht verfehlen, weder in Bezug auf die Wirtschaft noch auf die Börse. Geldpolitische Bremsmanöver wirken stets mit einer Zeitverzögerung, die manchmal – so wie dieses Mal – recht lang sein kann. Aber sie wirken.
Abschwung der Weltwirtschaft
In Deutschland, Frankreich und Japan ist die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal dieses Jahres bereits zurückgegangen. In China sieht es wahrscheinlich nicht besser aus. Hier können wir Genaueres aber nicht mehr wissen, weil die chinesische Regierung die Veröffentlichung relevanter Statistiken unterbunden hat. Schließlich befinden sich alle treffsicheren Frühindikatoren für die USA auf Niveaus, die sie bisher nur in oder unmittelbar vor einer Rezession erreicht haben.
Gemessen am Bruttoinlandsprodukt ist die US-Wirtschaft in den vergangenen Quartalen noch gewachsen. Gemessen am Bruttoinlandseinkommen stagniert sie jedoch schon seit dem 4. Quartal 2022. Theoretisch müssten diese beiden Kennzahlen gleiche Ergebnisse liefern. In den seltenen Phasen, in denen das nicht der Fall gewesen ist, hat sich die Lagebeurteilung des Bruttoinlandseinkommens als die bessere erwiesen, der das Bruttoinlandsprodukt dann auch gefolgt ist. Mehr dazu lesen Sie in unserer Mitte Dezember erscheinenden Krisensicher Investieren Themenschwerpunkt-Ausgabe, in der wir Ihnen auch unseren Jahresausblick für die Aktien-, Anleihen-, Rohstoff- und Edelmetallmärkte präsentieren.
Warnung für die Börse, starke Kaufsignale für den Edelmetallsektor
Das Jahr 2024 verspricht sehr spannend zu werden. Den starken Warnsignalen für die Aktienmärkte und die Weltwirtschaft stehen klare Kaufsignale für den Edelmetallsektor gegenüber, und an den Rohstoffmärkten bahnt sich ebenfalls eine attraktive Kaufgelegenheit an.
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