Viele fragen sich jetzt wie es weitergeht, nachdem die erste Großoffensive der Ukraine von Russland erfolgreich abgewehrt wurde. Wie reagieren die Finanzmärkte, was machen die Börsen? Ost-Börsen immer noch Top.
von Andreas Männicke
Auch nach 2 Jahren Ukraine-Krieg ist kein Ende des Krieges in Sicht. Es ist ein verlustreicher Krieg auf beiden Seiten. Am meisten leidet die Bevölkerung in der Ukraine und der Krieg, der in Wirklichkeit ein Stellvertreter-Krieg „USA gegen Russland“ ist, wo Europa aber bereitwillig mitmacht, ohne eine eigenständige „interessengeleitete“ Position zu haben. Obwohl Putin zweifelsfrei der Aggressor in dem Krieg ist, muss sich der Westen die Frage stellen, ob auch alles im Vorfeld getan wurde, um den Krieg zu vermeiden. Der Einfluss der Amerikaner war seit der Maidan-Revolution, also seit 2014, offensichtlich und die USA haben seit 2015 die USA auch massiv aufgerüstet und die Geschicke in der Ukraine mitbestimmt. Sowohl der amerikanische als auch der britische Geheimdienst sind seit 2014 sehr aktiv in der Ukraine.
Bei dem Interview mit Putin und dem Star-Reporter Tucker Carlson, machte Putin noch einmal seine Sicht der Dinge klar und er machte die NATO und hier vor allem die USA alleine verantwortlich für den Krieg. Eine Beendigung des Krieges war schon im April 2022 möglich, was aber durch den britische Premier Johnson und auch durch Joe Biden vereitelt wurde.
Trump könnte den Ukraine- Krieg zum Jahresende schnell beenden
Nachdem Russland erfolgreich die erste Großoffensive der Ukraine abgewehrt hat, geht Russland nun selektiv zum Gegenangriff über und nahm schon die Stadt Awdijiwka ein, was als zweiter Erfolg auf russischer Seite nach der Einnahme von Bachmut bezeichnet werden kann, dies allerdings unter hohen Verlusten. Angeblich sterben auf russischer Seite jetzt täglich an die 1000 Soldaten. Wer eine Großoffensive startet, muss immer mehr Verluste an Soldaten hinnehmen als der Verteidiger. Zuvor war dies im letzten Jahr in der Ukraine der Fall. Nun hat Russland aber wesentlich mehr Soldaten und im Moment auch mehr Munition.
Es handelt sich nach wie vor mehr in erster Linie um einen Drohnen-Krieg als um einen Stellungskrieg im Schützengraben. Wer zum Schluss mehr Soldaten und Munition hat, wird den Abnutzungskrieg gewinnen und hier hat auf die Dauer Russland mehr Reserven. Dennoch gibt sich Selenskyj jetzt wieder sehr siegessicher. Wenn Trump im November die US-Präsidentschaftswahl gewinnen sollte. wäre der Ukraine-Krieg durch einen Deal schnell beendet. Für Trump ist China der Hauptgegner, nicht Russland.
Der Westen gegen BRICS & Co als Folge des Ukraine-Kriegs
Der Ukraine-Krieg wirkte zugleich als Katalysator für eine neue Weltordnung, wo die „BRICS“-Länder, also Brasilien, Russland. Indien, China und Südafrika ein gewichtiges Wort bei der Gestaltung mitreden wollen. Den „BRICS-Länder haben sich 6 weitere Länder angeschlossen darunter auch der Iran und Saudi-Arabien, aber 40 weitere Länder liebäugeln mit dem Beitritt. Ob es dann später auch eine eigene `BRICS-Währung geben wird, die dem US-Dollar Konkurrenz macht, muss abgewartet werden.
Eine neue Weltordnung entsteht
Die neue Weltordnung soll nach Auffassung der „BRICS“- Länder multipolar und nicht unipolar sein, was im Klartext bedeutet: Die USA sollen die Vorherrschaft auf den Weltmärkten verlieren. Dies wird in der nächsten Dekade noch zu größeren Spannungen führen, wobei hier die Weltmächte USA und China den Ton angegeben und federführend bleiben.
Die Ukraine braucht dringend Munition und 400.000 Soldaten
Wie geht es nun im Ukraine-Krieg weiter? Nun fehlt es Selensky sowohl an Soldaten als auch an Munition, was Russland im Moment ausnutzt. Selensky hat in seiner Verzweiflung den in der Ukraine sehr beliebten Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyi und durch den General Oleksandr Syrskyi ersetzt, der seine Lorbeeren bei der erfolgreichen Verteidigung Kiews und der Einnahme der Stadt Cherson verdiente. Man darf gespannt sein, welche neuen Strategien Styrsky sich jetzt einfallen lässt. Aber auch er braucht jetzt mehr Waffen, mehr Luftunterstützung und vor allem mehr Soldaten, um die erschöpften Soldaten an der Front austauschen zu können. Man muss nun abwarten, ob Selensky die erforderlichen 400.000 Soldaten in einer neuen Generalmobilmachung auch erreichen kann, wobei sich allein in Deutschland 200.000 wehrpflichtige Personen aus der Ukraine aufhalten. Aber die bleiben, wo sie sind.
Neue Eskalationsgefahren durch Kampfjets und Mittelstreckenraketen
Nun ist der Ruf nach neuen Kampfjets und vor allem Mittelstreckenraketen auch bei westlichen Politikern sehr stark, was aber zu einer weiteren Eskalationsstufe führen kann und den Krieg noch gewalttätiger, brutaler und zerstörerischer macht. Bei einem Angriff auf die Krim-Brücke durch Mittelstreckenraketen könnet Russland mit einem Luftangriff auf Kiew reagieren. Wollen wir das wirklich? Es könnte aber auch Polen oder die baltischen Länder in den Krieg einbezogen werden oder die NATO. Es besteht nach wie vor die Gefahr eines 3. Weltkriegs, aber diese Gefahren sind sich westlichen Politiker und Medienvertreter offensichtlich nicht bewusst.
Neue Enteignungsprozesse auf beiden Seiten
Man muss jetzt abwarten, ob die USA die Ukraine mit von den Demokraten eingeplanten 60 Mrd. US-Dollar unterstützen, was auf „Anordnung“ von Trump im Moment noch von den Republikanern im US-Kongress blockiert wird. Die EU und Deutschland, aber auch Großbritannien unterstützen die Ukraine weiterhin mit Waffen und Geld. Die EU hat nun ein weiteres Sanktionspaket gegen Russland auf den Weg gebracht.
Es gibt zudem Bestrebungen, die eingefrorenen russischen Währungsreserven im Volumen von ca. 300 Mrd. US-Dollar und beschlagnahmten Vermögenswerte von Russen im Wert von 21,5 Mrd. € der Ukraine als Wiederaufbauhilfe zu geben, was faktisch eine Enteignung wäre. Das politische Verhältnis zwischen Deutschland und Russland ist durch den Ukraine-Krieg völlig vergiftet, wobei der mysteriöse Tod des oppositionellen Nawalny so kurz vor der Präsidentschaftswahl in Russland zu noch mehr Spannungen und Entrüstung im Westen geführt hat.
Zudem sollen die Rosneft-Töchter in Deutschland enteignet werden. Andererseits will Russland im Gegenzug jetzt deutsche Unternehmen enteignen, wie die Assets von Linde in Russland im Wert von 1 Mrd. Euro. Wir brauchen jetzt unbedingt eine neue Entspannungspolitik, bevor die gegenseitigen Spannungen und Vorwürfe noch mehr eskalieren, was in Wirklichkeit keinem nützt.
Nshost-Krieg kann auch noch eskalieren
Aber nicht nur der Ukraine-Krieg, sondern auch der Israel-Krieg könnte noch eskalieren. Deutschland schickt jetzt auch ein Kriegsschiff ins Rote Meer und zum Suez-Kanal im Kampf gegen die Huthi-Rebellen, um Schiffe auf dem Seeweg zu schützen. Wenn sich nun der Iran dort noch mehr militärisch beteiligt und andere Länder wie die Türkei auch, könnte auch dieser Krieg eskalieren, zumal China neben den USA mit Kriegsschiffen auch schon „vor Ort“ ist. Auch hier wäre ein sofortiger Waffenstillstand eigentlich das Gebot der Stunde.
Weltbörsen allseits im KI-Fieber
Die Weltbörsen ignorieren im Moment diese geopolitischen Gefahren, wobei es in den USA auch ein neue Bankenkrise bei US-Regionalbanken infolge der Büro-Immobilienkrise geben könnte. Auch stiegen in den USA zu letzten die Inflationsrate wieder auf über 3 Prozent an, so dass es so schnell zu keiner Zinssenkung der FED kommen wird. Entfacht durch die KI-Euphorie stiegen die Weltbörsen auf neue Allzeithochs in den USA, Deutschland und Japan.
Vor allen Dingen die Aktien der 7 wie Nvidia und Microsoft machen Hoffnung auf mehr Wachstum. Nvidia hat schon jetzt eine Marktkapitalisierung von 2 Bio. US-Dollar und Microsoft von 3 Bio. USD, wobei alle 40 DAX-Unternehmen nur eine Marktkapitalisierung von 1,6 Bio. US-Dollar aufbringen. Die Aktien von Super Micro Computer verdreifachten sich in 1 Monat von 300 auf 900 €, was nach einer Übertreibung aussieht. Großinvestoren wie Jeff Bezos (Amazon), Elon Musk (Tesla) und Mark Zuckerberg (Meta) verkauften gerade große Aktienpakete, was zu denken gibt.
Schon wieder 10 Osteuropa-Börsen unter den Top 30 in 2024!
Besonders gut konnten wie schon im Vorjahr dabei die Börse aus Osteuropa performen. 11 Börsen auf Osteuropa zählen schon wieder zu den 30 am besten performenden Börsen der Welt, allen voran die Budapester und Warschauer Börse, die schon im letzten Jahr mit einem Plus von über 40 Prozent jeweils den DAX klar outperformen konnten. Eine gute Alternative für russischen Aktien, die wegen der Sanktionen für westlichen Anleger nach wie vot nicht handelbar sind, sind jetzt die Aktien aus Kasachstan.
Kasachstan als gute Alternative für nicht handelbare russischen Aktien
Der KTX-Index für Aktien aus Kasachstan konnte in diesem Jahr schon um 10 Prozent nach im Vorjahr um 32 Prozent ansteigen. Hier finden sein eine Reihe von aussichtsreichen Rohstoffwerten wie der größte Uranproduzent der Welt Kazatomprom und Banken wie die Fintech Bank Kaspi.kz und Halyk Bank. Aber auch russische Unternehmen lassen sich jetzt an den Börsen in Kasachstan listen wie der Gold-/Silberproduzent Polymetal und die russischen Discounterkette Fix Price. Ander Unternehmen wie Yandex – das Google von Russland- wollen den gleichen Weg gegen wie die Mobilfunkgesellschaft VEON gehen und alle Assets in Russland verkaufen und die Auslandsaktivitäten ausbauen. Dies will Polymetal in diesem Jahr auch und sich dann nur auf die Minen in Kasachstan konzentrieren.
Anleger, die gerne direkt in Kasachstan online handeln wollen, sollten ein Konto bei dem Broker Freedom Finance (Freedom Broker) aus Zypern unter folgenden Link eröffnen: https://freedom24.com/invite_from/2952896
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