Umfrage: In der Bevölkerung grassiert Inflationsangst. Deutsche sind bereit, auf staatliche Leistungen zu verzichten. Haushaltskonsolidierung hat hohen Stellenwert.
Die Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer fürchtet sich vor Inflation. Bei fast acht Prozent der Befragten ist diese Angst sogar außerordentlich ausgeprägt. Das ergibt eine Umfrage im Auftrag der WirtschaftsWoche und der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), durchgeführt von IW Consult, einem Beratungsunternehmen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). IW Consult befragte Ende Mai 1000 Arbeitnehmer, ob sie sich derzeit vor Inflation fürchteten. Von den Befragten bejahten 41,9 Prozent diese Frage, 7,8 Prozent gaben sogar an, außerordentliche Angst vor Geldentwertung zu haben. Eine Minderheit von 47,7 Prozent verneinte Inflationsängste, der Rest von 2,6 Prozent wusste keine Antwort auf die Frage.
In dieser Situation befürwortet die überwältigende Mehrheit der Arbeitnehmer Sparmaßnahmen der Bundesregierung. Von den Befragten sind 80,1 Prozent der Meinung, dass der Staat sparen sollte, um Schulden abzubauen. Nur 11,8 Prozent sind dagegen. Bei 800 der befragten Arbeitnehmer erhob IW Consult zusätzlich, ob sich die Akzeptanz von Ausgabenkürzungen ändert, sofern die Bürger persönlich von diesen betroffen sind. Das Ergebnis: Auch wenn sie deshalb auf staatliche Leistungen verzichten müssten, befürworten immer noch knapp 60 Prozent der Arbeitnehmer einen Sparkurs der Bundesregierung. Von den Befragten sind allerdings 26,6 Prozent gegen Kürzungen, sofern sich diese auf sie selbst auswirken.