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Rechenfehler bei HRE - 55 Mrd. weniger Schulden?

Aus Minus wurde Plus: Angeblich haben sich die Bilanzexperten bei der HRE um über 55 Milliarden verrechnet. Damit hat Deutschland nun 55 Milliarden weniger Schulden. Es geht um Summen, die in der Bilanz der Bad Bank der HRE auf der Passiva-Seite stehen. Bei der Bad Bank, die unter dem Namen FMS Wertmanagement firmiert, räumte man im jüngsten Halbjahresbericht ein, dass sich die Verbindlichkeiten reduziert hätten.

 

Weil Rechenfehler der Bilanzexperten bei der Bad Bank der Hypo Real Estate (HRE) entdeckt wurden, hat die Bundesrepublik Deutschland jetzt 55,5 Milliarden Euro weniger Schulden. Das berichtet das Online-Magazin stern.de.

Es geht um Summen, die in der Bilanz der Bad Bank der HRE auf der Passiva-Seite stehen. Bei der Bad Bank, die unter dem Namen FMS Wertmanagement firmiert, räumte man im jüngsten Halbjahresbericht ein, dass sich die Verbindlichkeiten reduziert hätten, weil neuerdings "Barsicherheiten" für Finanzderivate "saldiert in den entsprechenden Bilanzposten ausgewiesen" würden. Bisher hatte man die Summen der Sicherheiten einfach aufaddiert.

Die FMS hat bereits rückwirkend ihre Bilanz für 2010 korrigiert und dort offen 24,5 Milliarden weniger Schulden ausgewiesen als bisher genannt. In der Bilanz für 2011 sollen noch einmal 31 Milliarden hinzu kommen, wie stern.de aus Finanzkreisen bestätigt wurde. In der Antwort auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Klaus Ernst (Linke) im September hatte der Parlamentarische Staatssekretär Hartmut Koschyk (CSU) die alten und die neuen Zahlen bereits genannt, nicht jedoch den Kontext. Während die FMS noch 2010 insgesamt 216,5 Milliarden Euro zu den deutschen Staatsschulden beitrug, sind es in 2011 nach vorläufiger Schätzung nur noch 161 Milliarden. Der Differenzbetrag beläuft sich auf 55,5 Milliarden Euro.

Weil die Verbindlichkeiten der FMS in die Berechnung der deutschen Staatsschulden gemäß EU-Vertrag einfliessen, hat die Bundesregierung die überarbeiteten FMS-Zahlen für 2010 auch an Eurostat gemeldet. Die EU-Statistikbehörde veröffentlichte vergangene Woche eine neue Übersicht der Defizite und Schulden in den Mitgliedsstaaten und erwähnte auch "Revisionen" für Deutschland wegen der FMS Wertmanagement.

Dem Ministerium ist der Bilanzpfusch bei der FMS Wertmanagement nach eigenen Angaben bereits seit Anfang Oktober bekannt. Es hat die korrigierten Zahlen bereits an Eurostat in Brüssel gemeldet - was rückwirkend zu einer Absenkung des deutschen Staatsschuldenberges im Jahr 2010 von 84,2 Prozent auf 83,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) führte.

Die Freude des Ministers über den Geldsegen könnte sich jedoch bald wieder eintrüben: Der beabsichtigte Schuldenschnitt für Griechenland wird die Bad Bank der HRE wohl besonders hart treffen - sie hat immer noch Anleihen des Euro-Krisenstaats für 8,8 Milliarden Euro in der Bilanz.

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