Es klingt fast wie eine Sensation. Im Rahmen der Ermittlungen gegen movie2k beschlagnahmen die Behörden 50.000 Bitcoin von einem einzigen Angeklagten im Wert von 2 Milliarden Euro. Damit könnte die Regierung auf alle Steuererhöhungen verzichten. Tut sie aber nicht.
In einem Ermittlungsverfahren gegen Betreiber der illegalen Streaming-Plattform Movie2k.to hat einer der Beschuldigten fast 50.000 Bitcoin an Behörden-Wallets des BKA übertragen. Das berichtete die Generalstaatsanwaltschaft Dresden am 30. Januar 2024. Bei einem derzeitigen Kurs von 40.056,60 Euro pro Bitcoin ergibt sich ein Gesamtwert von rund 2 Milliarden Euro.
Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Dresden:
In einem Ermittlungsverfahren der Generalstaatsanwaltschaft Dresden, des Landeskriminalamtes Sachsen und der Steuerfahndung des Finanzamtes Leipzig II als Integrierte Ermittlungseinheit Sachsen (INES) konnten Mitte Januar 2024 fast 50.000 Bitcoins vorläufig gesichert werden. Die Ermittlungen wurden durch das Bundeskriminalamt (BKA), das FBI und eine Münchener forensische ITSachverständigenfirma unterstützt.
Das ist die bislang umfangreichste Sicherung von Bitcoins durch Strafverfolgungsbehörden in der Bundesrepublik Deutschland. Die Sicherstellung der Bitcoins erfolgte nach der freiwilligen Übertragung durch einen Beschuldigten auf durch das BKA zur Verfügung gestellten Behörden-Wallets. Damit ist noch nicht endgültig über die Verwertung der Bitcoins entschieden.
Die noch laufenden Ermittlungen wegen des Verdachts der gewerbsmäßigen unerlaubten Verwertung urheberrechtlich geschützter Werke nach dem Urheberrechtsgesetz und der anschließenden gewerbsmäßigen Geldwäsche u. a. richten sich gegen zwei Verantwortliche (m, 40 Jahre, deutsch; m, 37 Jahre, polnisch) eines bis Ende Mai 2013 führenden deutschen Raubkopienportals. Diese sollen mit den Einnahmen Bitcoins erworben haben.
Finanzminister Lindner könnte sich über diese Summe freuen und alle Steuererhöhungen, insbesondere bei den Bauern und Fischern, bei den Restaurantbesitzern, die unverschämte Erhöhung der Luftverkehrssteuer sowie die CO2 Abgabe etc. absagen.
Doch die Ampel denkt gar nicht dran, hart arbeitende Steuerzahler zu entlasten. Sie hält an den Erhöhungen der Steuern und Abgaben fest.
Auf einem ganz anderen Blatt steht natürlich, wie ein einzelner Mensch an 50.000 Bitcoin kommt. Diese Frage ist einfach zu beantworten: früher konnte man Bitcoin noch auf dem eigenen Computer minen, also erzeugen. Die Betreiber von movie2k waren offenbar die Jungs der ersten Stunde bei Bitcoin, und haben sie einfach gesammelt. Damals war der Bitcoin praktisch nichts wert und notierte in der Gegend von etwa einem Euro. Es gab keine Börsen, es gab keinen Hype oder sonstige Umstände, welche die Kryptowährung in neue Höhen befeuerte. Das passierte erst 2016 / 2017 - und schließlich 2021, als der Bitcoin in Richtung 60.000 Euro schoss.
Das Portal movie2k wurde jedoch bereits 2013 von den Behörden stillgelegt.
Hinter dem Portal stecken mutmaßlich zwei Personen aus Sachsen. Sie sollten eigentlich das Bundesverdienstkreuz bekommen, dafür, dass sie dem Staat 2 Milliarden Euro überweisen. Die geklauten Urheberrechte kann man damit locker bezahlen. Über das Schicksal der beiden Jungs, die movie2k ins Leben gerufen haben, ist derweil wenig bekannt.
Wer jedoch dem Staat 2 Milliarden überweisen kann, den könnte man doch vielleicht auch Straffreiheit zubilligen.
Dem Finanzministerium könnte man empfehlen, noch eine Weile mit dem Bitcoin zu spekulieren, bis er vielleicht auf 100.000 € geht. Dann würden aus 50.000 Bitcoin statt heute 2 Milliarden Euro dann fast 5 Milliarden Euro. Es ist aber zu befürchten, dass diese Summe in der ganzen Welt verprasst wird und nicht dazu genutzt wird, Steuern in Deutschland zu senken.