Der Dax hat am Freitag zu Handelsbeginn sein Vortagesniveau nahezu gehalten. Um 9:30 Uhr standen 19.201 Punkte auf der Anzeigetafel im Frankfurter Börsensaal, das waren wenige Punkte weniger als bei Vortagesschluss. An der Tabellenspitze rangierten die Papiere von Zalando und Siemens Energy. Am Ende der Kursliste fanden sich wie in den vergangenen Tagen die Rheinmetall-Aktien wieder.
Hintergrund sind unter anderem Berichte, wonach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu einem Waffenstillstand bereit ist, die dieser jedoch bereits dementiert hat.
Der Weg aus der Inflation bleibt weiterhin ein zentrales Thema an den Börsen. "Die gestern veröffentlichten Inflationsdaten aus den USA waren eine Enttäuschung. Die Kerninflationsrate steigt nach Monaten des Rückgangs wieder", kommentierte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets. "Insgesamt kann man konstatieren, dass die Teuerung zwar zurückgeht, aber das Inflationsproblem noch nicht gelöst ist. In Kombination mit dem starken Arbeitsmarktbericht für September wird die Fed nun geneigt sein, im November eine Pause bei den Zinssenkungen einzulegen. Diese Pause hat der Aktienmarkt mit einer Wahrscheinlichkeit von 15 Prozent noch nicht wirklich eingepreist."
In den USA startet die Berichtssaison. Das biete den Anlegern jetzt eine willkommene Abwechslung zum bislang dominierenden Thema Geldpolitik, so Stanzl. "Zwar haben sich die Erwartungen an das Gewinnwachstum im dritten Quartal mit gut vier Prozent seit dem Sommer halbiert. Dennoch wäre es das fünfte Quartal in Folge mit Gewinnwachstum", so der Marktanalyst. "Und wenn die Messlatte der Erwartungen erst einmal niedrig liegt, fällt es den Unternehmen leichter, darüber zu springen. Die Hoffnung auf positive Überraschungen ist durch die stark nach unten revidierten Erwartungen gestiegen."
Unterdessen war die europäische Gemeinschaftswährung am Freitagmorgen etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,0933 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9147 Euro zu haben.
Der Ölpreis sank deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagmorgen gegen 9 Uhr deutscher Zeit 78,40 US-Dollar, das waren 100 Cent oder 1,3 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.
Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur