Kommentar von Volker Gelfarth
Liebe Leser,
der Abwärtstrend hat sich im 2. Quartal etwas verlangsamt. Entsprechend ging der Umsatz im 1. Halbjahr nur noch um 2,4% zurück. Erfolgreich ist Kraft Heinz aber mit seinem Sparprogramm. Die operative Marge verbesserte sich von 23,6 auf 26,6%, und der Gewinn stieg um 23,2%. Mit der Zusammenlegung von Fabriken und dem Abbau von Arbeitsplätzen will der Konzern die Kosten bis Ende 2018 um rund 1,7 Mrd $ senken. Kraft Heinz leidet wie die Konkurrenz unter dem Trend zu frischer Kost. Abgepackte und konservierte Nahrungsmittel sind immer weniger gefragt.
Zudem belastet der harte Wettbewerb im Einzelhandel. Höhere Preise sind kaum noch durchzusetzen. Auf dem wichtigen US-Markt, in Kanada und in Europa gingen die Umsätze zurück. Lediglich in den übrigen Regionen sind die Kunden noch bereit, für Markenprodukte etwas mehr auszugeben. Das Management hat zwar keine konkrete Jahresprognose abgegeben, geht aber davon aus, dass sich der positive Trend in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen wird. Nach der geplatzten 143 Mrd $ schweren Übernahme des Konkurrenten Unilever sieht sich Kraft Heinz nicht in Zugzwang.
Großaktionär Warren Buffett sagte, dass Kraft Heinz nicht auf der Suche nach einer Alternative sei. Angesichts der hohen Bewertung der Lebensmittel-Konzerne wäre eine Übernahme derzeit nicht sinnvoll. Dennoch gibt es Gerüchte, Kraft Heinz habe Interesse an Campbell Soup. Damit würde der Konzern seine Probleme aber eher vergrößern. Besser wäre der Ausbau des Geschäfts mit nicht-alkoholischen Getränken.
Ein Beitrag von Volker Gelfarth.