Kommentar von Alexander Hirschler
Lieber Leser,
der chinesische Elektroautobauer BYD hat nun endlich die Katze aus dem Sack gelassen und die Zahlen für das erste Halbjahr in 2017 offengelegt. Es lässt sich festhalten, dass das Zahlenwerk eher enttäuschend ausgefallen ist.
Deutlicher Rückgang beim Gewinn
So konnten die Umsatzerlöse zur Jahresmitte mit knapp 43,82 Mrd. Renminbi (umgerechnet rund 5,59 Mrd. Euro) zwar konstant gehalten werden, doch beim Gewinn je Aktie offenbart sich ein völlig anderes Bild. Hier musste das im chinesischen Shenzhen beheimatete Unternehmen einen Rückgang von knapp ein Drittel (32,18 Prozent) auf nur noch 0,59 Renminbi hinnehmen. Dieses Ergebnis ist Ausdruck eines schwieriger gewordenen Marktumfeldes, wie BYD bestätigte. So habe sich nach Aussage des Unternehmens der Wettbewerb intensiviert, mit der Folge, dass nach Jahren starken Wachstums nun eine neue Periode mit einem langsameren Wachstum gekommen sei.
Als Aussenstehendem erschließt sich mir diese Logik nicht ganz, da der E-Auto-Boom ja eigentlich erst richtig losgeht und der chinesische Markt diesbezüglich eigentlich ein riesiges Wachstumspotenzial aufweisen müsste. Dass die Gewinnmargen jetzt bereits so stark zurückgehen, ist m.E. kein gutes Zeichen. Zugute halten muss man BYD natürlich, dass das Unternehmen im Gegensatz zu seinem US-Pendant Tesla schon seit geraumer Zeit zumindest schwarze Zahlen schreibt.
Und die Aktie?
Für die Aktie ging es nach Bekanntgabe der Zahlen naturgemäß etwas nach unten, doch die Verluste hielten sich in Grenzen. Ohnehin weist die Aktie schon seit längerer Zeit eine gewisse Lethargie auf. Es scheinen schlicht und ergreifend die entscheidenden Impulse zu fehlen, um einen Richtungswechsel herbeizuführen. Seit vergangenem November pendelt das Papier in einem Seitwärtskorridor zwischen 5,00 Euro und 5,75 Euro hin und her. Aus charttechnischer Sicht wäre es wichtig, die 5-Euro-Marke zu verteidigen, damit die Aktie nicht in einen stärkeren Abwärtssog gerät. Auf 1-Jahres-Sicht notiert das Papier mit 18,7 Prozent im Minus.
Ein Beitrag von Alexander Hirschler.