Kommentar von Marco Schnepf
Liebe Leser,
wie immer am Montag an dieser Stelle unser Blick auf den Gesamtstand der Nettoleerverkaufspositionen im DAX sowie die Veränderungen auf Wochenbasis. Das Fazit fällt in dieser Woche kurz und knapp aus: Lediglich bei ProSiebenSat.1 wurde eine nennenswerte neue Position aufgebaut. Angesichts des Kursabsturzes in den vergangenen Tagen überrascht dies aber wenig. Die Anleger zeigten sich bei dieser Aktie bereits in den letzten Monaten ausgesprochen skeptisch und sahen sich nun durch die trüben Aussichten im TV-Werbegeschäft bestätigt.
Was die Zahlen darstellen
Der Gesamtstand zeigt lediglich die Summe aller Leerverkaufs-Positionen im sichtbaren, meldepflichtigen Bereich von 0,50 % oder mehr an. In der Praxis bedeutet dies: Wenn ein Hedgefonds seine Position von 0,50 % auf 0,49 % reduziert, beträgt die Netto-Veränderung lediglich -0,01 %, der Gesamtstand sinkt in meiner Übersicht jedoch um 0,50 %. Es lässt sich schlichtweg nicht mehr nachvollziehen, was der Hedgefonds anschließend mit seiner Position von 0,49 % macht. Behält er sie bei oder baut er sie komplett ab? Der Bundesanzeiger liefert dazu keine Daten.
Daher entferne ich diese Positionen aus der Gesamtrechnung. Das heißt jedoch im Umkehrschluss, dass Sie im Gesamtstand mitunter lediglich die Spitze des Eisberges sehen. Darunter kann noch ein größeres, nicht meldepflichtiges „Schattenreich“ an Short-Positionen lauern.
Unternehmen |
Short-Position in % |
Vorwoche |
Differenz |
Commerzbank |
2,5 |
2,5 |
0 |
Deutsche Lufthansa |
2,04 |
2,04 |
0 |
Volkswagen |
2,02 |
2,02 |
0 |
E.ON |
1,49 |
1,49 |
0 |
ProSiebenSat.1 Media |
1,29 |
0,79 |
0,5 |
ThyssenKrupp |
1,21 |
1,21 |
0 |
Bayer |
0,73 |
0,73 |
0 |
Deutsche Bank |
0,73 |
0,73 |
0 |
Letzte Aktualisierung: 4.9.2017 17:00 Uhr
Ein Beitrag von Marco Schnepf.