Lieber Leser,
zu den größten Verlierern im MDAX zählt heute die Aktie des Spezialisten für Getränkeabfüllanlagen Krones. Dabei hatte ich zuletzt noch von der Aktie geschwärmt. Lag ich damit völlig falsch? Ich denke nicht!
Die Wachstumstreiber sind und bleiben völlig intakt!
Schauen wir uns Krones zunächst einmal aus fundamentaler Sicht an. Die Aktie weist zurzeit ein KGV 2017e von knapp 20 auf, was sicherlich nicht super günstig ist. Auf der anderen Seite handelt es sich bei Krones aber auch um ein Familien geführtes Wachstumsunternehmen (51,58% des Aktienkapitals liegen bei der Familie Kronseder) und bekanntlich sind solche Aktien nie günstig (siehe z.B. Amazon.com).
Keinen Zweifel jedenfalls kann es an den Wachstumstreibern für diesen „Hidden Champion“ aus Bayern geben. Denn die Menschen in den aufstrebenden Emerging Markets, allen voran die Chinesen, streben immer mehr unseren westlichen Lebensstil an und dazu gehört eben auch der Konsum von Bier oder Limonaden. Diese aber müssen nach der Herstellung abgefüllt werden und Krones war, ist und bleibt eben der Weltmarktführer für Getränkeabfüllanlagen.
Aktie lieferte kürzlich das beste aller möglichen charttechnischen Kaufsignale!
Fundamental sieht es also nach wie vor gut für die Gesellschaft aus dem oberpfälzischen Neutraubling aus. Doch der Blick auf die Fundamentaldaten kann täuschen, zumal ja niemand in die Zukunft schauen kann. Daher analysiere ich Aktien grundsätzlich immer sowohl fundamental als auch charttechnisch und schaue auch auf das Sentiment. Letzteres kann man bei der Krones-Aktie aber ein wenig vernachlässigen, da die Anteilseigner überwiegend langfristig orientierte, treue Anleger sind, so dass es hier nur selten zu Verschiebungen kommt. Die Aktionäre von Krones schauen also grundsätzlich vorsichtig optimistisch in die Zukunft, was okay ist. Denn zumindest sind sie somit nicht euphorisiert.
Charttechnisch dagegen könnte man euphorisch werden. Denn die Aktie ist zuletzt auf ein neues Allzeithoch gestiegen, was das beste aller möglichen charttechnischen Kaufsignale ist. Mit diesem charttechnischen Ausbruch hat der Titel somit ein Kursziel von 140 Euro generiert, dass es nun anzusteuern gilt. Dabei kann der heutige, durchaus deutliche Rücksetzer etwas irritierend wirken. Aber diesem sollten sie m.E. nicht so starke Beachtung schenken, denn prinzipiell riecht es hier nach einem typischen, letzten Endes den Ausbruch bestätigenden Pullback. Daher gilt: Don’t panic! Vielmehr könnte dies eine einmalige und vielleicht sogar letzte Gelegenheit zum Einstieg sein, bevor der Zug richtig Fahrt (gen Norden) aufnimmt.
Ein Beitrag von Sascha Huber.