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AT&T hat sich im 1. Halbjahr solide entwickelt. Allerdings konnte der Wachstumskurs nicht fortgesetzt werden. Die gesamte Telekommunikationsbranche steckt in einer strukturellen Krise. Davor blieb auch AT&T nicht verschont. Der Umsatz sank um 2,3% auf 79,2 Mrd $. Nach den starken Vorjahren ist der kleine Rückgang aber durchaus zu verkraften. Unterm Strich steigerte AT&T seinen Gewinn um 1,7% auf 1,19 $ pro Aktie. Operativ sind die Ergebnisse sogar noch besser ausgefallen. Das operative Ergebnis stieg um 3,6% auf 14,2 Mrd $.
Verantwortlich für die guten Ergebnisse war vor allem die neue Marketingstrategie. Damit konnten die Abschlussraten bei Vertragskunden gesteigert werden. Da der Mobilfunkmarkt durch den harten Konkurrenzkampf immer unattraktiver wird, setzt AT&T zukünftig auf ein ganzheitliches Konzept. Der strukturelle Wandel ist klar: Während der klassische Telefon- und Mobilfunkmarkt von den für AT&T viel zu preiswerten Flatrates dominiert wird, kann im Video- und Streaming-Geschäft noch richtig Geld verdient werden.
AT&T setzt hier vor allem auf jüngere Kunden, die Musik streamen oder sich YouTube-Videos auf dem Handy anschauen möchten. Mit besonderen Verträgen werden Mobilfunk-, Telefon- und Zusatzleistungen miteinander verknüpft. Entgegen der Konkurrenz hat es AT&T so geschafft, sich ein Markenimage aufzubauen, vergleichbar mit der Telekom von vor 30 Jahren.
Ein Beitrag von Volker Gelfarth.