Liebe Leser,
Telefónica hat im 2. Quartal vom wachstumsstarken Brasilien- und Lateinamerikageschäft profitiert. Die Zahlen sind überwiegend erfreulich ausgefallen. Unterm Strich kam dem Konzern zugute, dass der Schuldenabbau vorankam und auch die Zinsen weiter niedrig sind. Zudem fielen weniger Steuern an. Das trieb den Gewinn um 18% auf 821 Mio € in die Höhe. Insgesamt legte der Umsatz um rund 2% auf knapp 13 Mrd € zu. Ohne den Einfluss von Wechselkursen sowie Zu- und Verkäufen wäre das ein Plus von 3,1% gewesen.
Management hebt den Umsatzausblick für 2017 an
Insbesondere im schwer kriselnden Venezuela sorgen die Währungsverhältnisse für Turbulenzen. In dem Land ist kaum freier Devisenhandel möglich, und es existieren keine offiziellen Wechselkurse. Das Umsatzplus lag auch daran, dass Telefónica mehr Wert auf Preiserhöhungen und besser ausgestattete Tarife legte. Der durchschnittliche Rechnungsbetrag je Kunde stieg um mehr als 3%. Zudem wächst der mobile Datenverkehr weiterhin schnell – um 83% im Jahresvergleich.
In Deutschland waren die Umsätze der Tochter O2 weiter unter Druck geblieben; Telefónica Deutschland kam allerdings bei den Einsparungen durch die milliardenschwere Übernahme weiter voran und konnte das Ergebnis deutlich steigern. Das Geschäft in Großbritannien, das Telefónica verkaufen wollte, litt unter dem Wertverfall beim britischen Pfund nach dem Brexit-Votum. Den Umsatzausblick für 2017 hob das Management an, auch die operative Marge soll um bis zu einen Prozentpunkt zulegen.
Ein Beitrag von Volker Gelfarth.