Liebe Leser,
BT musste im 1. Quartal einen Gewinneinbruch um mehr als die Hälfte auf 285 Mio £ hinnehmen. Insbesondere weil BT aus der Übernahme von Everything Everywhere (EE) Vergleichszahlungen an die ehemaligen Eigentümer Deutsche Telekom (DT) und Orange leisten musste. Eine italienische BT-Tochter hatte im Januar mit einem Bilanz-Skandal den Konzern erschüttert, für eine Gewinnwarnung gesorgt und damit einen Aktienkursrutsch ausgelöst. Jetzt hat sich BT mit der DT und Orange auf die Zahlung von 225 Mio £ geeinigt, um deren Rechtsansprüche aus der Welt zu schaffen.
Der Vorstandschef baut jetzt auch personell um
Weil die DT vorwiegend in BT-Aktien für ihren EE-Anteil bezahlt wurde, hatten die Bonner schon milliardenschwere Abschreibungen nach dem Pfundverfall infolge des Brexit und nach dem Bilanzskandal verbuchen müssen. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) ging um 4% auf 920 Mio £ zurück, weil die Kosten stärker stiegen als der Umsatz. Dazu trugen auch die hohen Ausgaben für die Live-Übertragungsrechte der britischen Fußball-Premier-League bei.
Der Umsatz wuchs um rund 1% auf 5,84 Mrd £. Der Vorstandschef baut jetzt auch personell um – Strategiechef Sean Williams und der fürs Privatkundengeschäft zuständige John Petter verlassen den Konzern. Bereits im Mai hatte BT den Abbau von 4.000 Arbeitsplätzen im Zuge seiner Restrukturierung angekündigt. Die Schlussdividende wird trotzdem um 10% auf 10,55 Pence je Aktie erhöht.
Ein Beitrag von Volker Gelfarth.