Liebe Leser,
Vodafone hat seine Marketingstrategie wohl etwas zu ernst genommen, denn nicht nur die Firmenfarbe, sondern die gesamte Bilanz ist tiefrot eingefärbt. Der Mobilfunkkonzern musste wegen erheblicher Abschreibungen, in Verbindung mit seinem Indien-Geschäft, die Zahlen bis einschließlich 2014 nach unten korrigieren. 2016 sank der Umsatz um 4,4% auf 47,6 Mrd £. Dabei konnte kein Gewinn erwirtschaftet werden. Unterm Strich hat Vodafone einen Verlust von 6,3 Mrd £ eingefahren. Damit sind die Zahlen noch schlechter ausgefallen als im korrigierten Vorjahr.
Neue Roaming EU-Richtlinie hat sich bereits negativ ausgewirkt
Besonders belastend hat sich die Abschreibung einer Tochterfirma in Indien ausgewirkt. Allein diese Sonderabschreibung belief sich auf rund 3,7 Mrd €. Zudem haben sich die Wechselkurse negativ auf die gesamte Bilanz ausgewirkt. Vodafone bilanziert in britisches Pfund, rechnet aber in Euro ab. Durch die Brexit-Entscheidung ist das Pfund erheblich unter Druck geraten, was jetzt die gesamte Bilanz belastet.
Im 1. Quartal hat sich das durchwachsene Bild nahtlos fortgesetzt. Der Umsatz sank um 3,3% auf rund 11,5 Mrd £. Hier hat sich bereits die neue EU-Richtlinie negativ ausgewirkt. Die EU-Kommission hat die Roaming-Gebühren praktisch abgeschafft. Roaming-Gebühren entstehen, wenn man im Ausland telefoniert oder das Datenvolumen seines Heimattarifes nutzt. Hier konnten bis dato großzügige Preisaufschläge veranschlagt werden. Mit dem Brexit könnte Vodafone der neuen Regelung aber wieder entkommen.
Ein Beitrag von Volker Gelfarth.