Immobilien gelten seit Jahren als sichere Anlage, für Aktien gilt das im Prinzip auch. Kunstgegenstände, ja sogar alte Automobile legen über die Jahre ebenfalls zuverlässig an Wert zu.
Nur bei den Edelmetallen Gold und Silber ist die Entwicklung eine andere. Im Gegenteil – die Preise sind auf so niedrigem Niveau wie seit Januar 2017, zumindest der Goldpreis. Silber erreicht so niedrige Werte wie zuletzt vor drei Jahren. Doch es könnte sein, dass ein Abgesang zu früh kommt.
Die Zinsen sind seit Jahren auf einem Rekordtief, Geld ist billig, weil die Notenbanken auf dieser Welt permanent Cash drucken. Während für Aktien und Immobilien die Preise in die Höhe schießen und eine Blase bilden, für Kunst und Oldtimer gilt übrigens dasselbe, so bleiben Gold und Silber seit einiger Zeit auf der Strecke. War der Goldhandel vor gar nicht allzu langer Zeit noch enorm beliebt unter Tradern, so interessiert sich heute praktisch niemand mehr dafür. Umso beliebter ist der Handel mit Papieren von Apple, Amazon und Co. – und das Trading von Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum.
Schlechte Zeiten für Edelmetalle
Neben den bereits genannten gibt es weitere Gründe, die dem Silber- bzw. Goldhandel nicht gerade zuträglich sind. Zum einen trüben sich die Aussichten der Weltwirtschaft momentan stark ein, was zumindest den Silberpreis stark drückt. Denn wo weniger produziert wird, ist Silber schlichtweg weniger gefragt, beispielsweise auf dem Energiemarkt. Elektronikartikel, Batterien und Solarzubehör benötigen Silber.
Der Goldpreis wiederum gilt derzeit als belastet, weil der US-Dollar an Wert gewinnt. Dabei könnte sich Gold für Trader derzeit als Chance erweisen. Immerhin ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich die türkische Wirtschaftskrise weiter zuspitzt. Das hätte zur Folge, dass die türkische Lira weiter an Wert einbüßt. Und das wiederum wäre Gift für türkische und internationale Banken, die ihre Euro- und Dollarkredite bedienen müssten. Keine guten Aussichten, schon gar nicht für den Aktienmarkt.
Dreht sich die Stimmung wieder hin zu Gold?
Zudem drohen weitere Probleme für Anleger, die auf Aktien setzen. Die italienische Regierung will 2019 einen Haufen Schulden machen, was ein schlechtes Zeichen für die Eurozone wäre und die Kurse deutlich drücken könnte. Gleichzeitig setzt in den USA die Notenbank eine schärfere Geldpolitik um. Alles Stimmungskiller auf den sowieso etwas erhitzten Parketten.
Sollte sich das Wachstum also deutlich verringern und die Zinsen steigen, könnten Investoren Geld aus dem Aktienmarkt abziehen – und in Gold investieren. Auch aus antizyklischen Motiven wäre die Strategie momentan wohl nicht verkehrt.