Libysche Opposition ruft Übergangsregierung ins Leben. Die Mitglieder des neuen Kabinetts würden aus allen Teilen des Landes stammen, sagte der ehemalige Justizminister Mustafa Mohamed Abud Adschlei.
In Libyen hat die Opposition eine Übergangsregierung gegründet. Die Mitglieder des neuen Kabinetts würden aus allen Teilen des Landes stammen, sagte der ehemalige Justizminister Mustafa Mohamed Abud Adschleil am Samstag der Zeitung "Kurina". Fast alle Volksstämme sollen sich der Übergangsregierung angeschlossen haben. Weitere Details sollten am Sonntag auf einer Pressekonferenz in Benghasi bekanntgegeben werden.
Augenzeugen berichteten am Samstag abend aus der Hauptstadt Tripolis, dass sich Polizei und Gaddafi-treue Sicherheitskräfte mehr und mehr zurückziehen würden. Auch in anderen Teilen des Landes - insbesondere im Westen - würde die Macht des Gaddafi-Clans schwinden.
Die libysche Hauptstadt werde weiterhin Tripolis sein, betonte Abud Adschleil, der sein Amt vor knapp einer Woche aus Protest gegen Machthaber Muammar Gaddafi und das gewaltsame Vorgehen gegen Demonstranten niedergelegt hatte. Für die begangenen Verbrechen sei Gaddafi allein verantwortlich, fügte Abud Adschleil hinzu. Die Familie um Gadaffi würde dagegen würde keine Schuld treffen. Adschleil versprach, dass die Übergangsregierung keine drei Monate im Amt bleiben werde und bis dahin den Weg für freie Wahlen geebnet hätte, damit die Menschen dann ihren Führer wählen könnten.
Status und Legitimität der Übergangsregierung blieben zunächst unklar. Allerdings erkannte der libysche Botschafter in den USA sie umgehend als rechtmäßig an. "Wir wollen diese Regierung als Übergangsregierung unterstützen bis zur Befreiung von ganz Libyen, was hoffentlich bald der Fall sein wird", sagte der libysche Botschafter Ali Audschali der Nachrichtenagentur Reuters. Die neue Regierung sei die Regierung von ganz Libyen.
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