Ausbau der erneuerbaren Energien kostet 335 Milliarden Euro. Preistreiber ist vor allem die Ökostrom-Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Derzeit liegt sie bei 3,5 Cent pro Kilowattstunde Strom und könnte in den kommenden Jahren auf bis zu sechs Cent ansteigen.
Der beschleunigte Atomausstieg in Deutschland ist machbar, aber mit erheblichen Kosten verbunden. Zu diesem Ergebnis kommen zwei Gutachten im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), die der „Welt“ vorliegen. Der Ausbau der erneuerbaren Energien erzeugt demnach Kosten in Höhe von mindestens 335 Milliarden Euro.
Preistreiber ist vor allem die Ökostrom-Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Derzeit liegt sie bei 3,5 Cent pro Kilowattstunde Strom und könnte in den kommenden Jahren auf bis zu sechs Cent ansteigen, berechnete Professor Georg Erdmann von der Technischen Universität Berlin. Bis 2030 würden sich die EEG-Gesamtkosten auf 250 Milliarden Euro summieren. Hinzu kommen indirekte Kosten etwa durch den Stromnetzausbau in Höhe von insgesamt 85 Milliarden Euro.
Angesichts dieser Zahlen forderte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt, die EEG-Umlage bei Cent pro Kilowattstunde zu deckeln. „Um die Energiewende durchzusetzen, brauchen wir einen Aktionsplan 2022“, sagte Brossardt der „Welt“. Darin sollte die Bundesregierung die einzelnen Umsetzungsschritte im Detail festgelegen: vom Ausbau der Netze und erneuerbaren Energien bis zum Neubau von Ersatzkraftwerken und Speichern.“
Als problematisch bezeichnete Brossardt den zu erwartenden Anstieg der Industriestrompreise. Diese werden nach Berechnungen des Baseler Prognos-Instituts zwischen 2010 und 2023 um 41 Prozent ansteigen. Ganze Industriezweige würden dadurch gefährdet, warnte Brossardt. Er forderte, bei der EEG-Umlage die Ausnahmeregelungen für energieintensive Unternehmen weiter auszudehnen. Auf die Entwicklung der Haushaltsstrompreise dagegen wirkt sich die Energiewende laut Prognos-Studie kaum aus.{jcomments off}
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