Weltbank-Präsident Robert Zoellick tritt am 30. Juni nach fünf Jahren an der Spitze der Finanzinstitution ab. Zoellick erklärte am Mittwoch in Washington überraschend, dass er keine zweite Amtszeit anstrebe.
Mit Weltbank-Präsident Robert Zoellick wirft ein weiterer Spitzenfunktionär der Geld-Elite das Handtuch. Er hat angeblich keine Lust mehr auf den Job, erklärte der Weltbank-Boss überraschend: „Es ist für mich an der Zeit weiterzuziehen“, sagte der 58-Jährige. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Zu den Kandidaten, über die spekuliert wird, gehören US-Außenministerin Hillary Clinton und der frühere US-Finanzminister Larry Summers.
Es ist auffällig, dass in letzter Zeit ziemlich viele Würdenträger des Finanzsystems überraschend abtreten. Spektakulärster Fall war wohl der Abgang letztes Jahr von Axel Weber, Chef der Bundesbank, der kurze Zeit vorher noch erklärte, wie gut er seinen Job findet.
Auch der ziemlich zügige Wechsel in der Führung der Deutschen Bank kam für viele Beobachter überraschend. Josef Ackermann geht bereits dieses Jahr, etwas früher als die reguläre Amtszeit eigentlich vorsieht. Bei den meisten Banken traten die Chefs schon kurz vor oder nach Beginn der Finanzkrise zurück. Viele so rechtzeitig, dass sie noch Millionen-Boni kassieren konnten. Ihre Nachfolger müssen nun die Eisen aus dem Feuer holen - sofern das überhaupt noch geht.
Mancher wertet daher den Abgang von Weltbank-Chef Zeollick als Omen, dass wieder einmal ein führender Vertreter des Finanzsystems aussteigen will sobald es geht, weil die Aussichten in den nächsten Jahren offenbar katastrophal sind. Ansonsten würde man sich sicher nicht freiwillig von so einem gut dotierten und hoch angesehenen Posten freiwillig verabschieden.