US-Kommandeur Thurmann will auf weitere Einhaltung des Waffenstillstandes in Korea dringen - „Wir sind jederzeit bereit, der Republik Südkorea beizustehen."
Gegen die jüngsten Drohungen Nordkoreas hat sich der Kommandeur der US- und UN-Truppen in Südkorea, James D. Thurman, mit deutlichen Worten gewandt. Die Kündigung des Waffenstillstandsabkommens mit dem Süden sei eine „Provokation“, sagte Thurman dem Nachrichtenmagazin FOCUS. „Als Kommandeur werde ich mit allen Mitteln auf die weitere Einhaltung des Abkommens dringen.“ Thurman stellte sich unmissverständlich auf die Seite Südkoreas, falls es vom Norden angegriffen werde. „Wir sind jederzeit bereit, der Republik Südkorea beizustehen."
Nach Ansicht des Wiener Professors Rüdiger Frank spielt Nordkorea mit dem Feuer. Der Nordkoreakenner sagte FOCUS, eine militärische Auseinandersetzung könne sich jederzeit ereignen. „Beim diesjährigen Manöver braucht sich nur ein Pilot im fremden Luftraum zu verirren, dann eskaliert der Konflikt.“ Derzeit halten mehrere zehntausend Soldaten aus Südkorea und den USA Manöver im Gelben Meer ab.
Der deutsche General Klaus Naumann, früher Chef des Nato-Militärausschusses, hofft, dass China als größter Handelspartner Nordkoreas eine Eskalation auf der Halbinsel verhindern kann. „Ich hoffe, die wirtschaftliche Schraube Chinas reicht aus, um Pjöngjang zur Vernunft zu bringen.“
Nach Angaben des Berliner Aspen-Instituts wird es in diesem Jahr auch keine informellen Gespräche zwischen Nordkoreanern und Amerikanern über das Atomprogramm des asiatischen Landes geben. Das Institut hatte 2011 und 2012 solche Verhandlungen auf deutschem Boden organisiert. „Wir haben unsere Versuche zu vermitteln aufgegeben“, sagte der Direktor Charles King Mallory. „Nordkorea hat keinerlei Absicht, auf Atomwaffen zu verzichten.“