Erstmals wird in Berlin erörtert, ob Russland angesichts des Vorgehens auf der Krim der richtige Ort für die Ausrichtung der Fußball-WM 2018 ist.
Erstmals wird in Berlin erörtert, ob Russland angesichts des Vorgehens auf der Krim der richtige Ort für die Ausrichtung der Fußball-WM 2018 ist. „Ob es vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse wirklich angemessen ist, in vier Jahren eine Fußballweltmeisterschaft in Russland auszurichten, das kann man durchaus in Frage stellen“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union, Michael Fuchs (CDU), der F.A.Z.
Wirtschaftsvertreter wiesen darauf hin, dass die russische Elite und nicht zuletzt Präsident Wladimir Putin selbst sehr an solchen Prestigeprojekten hingen. Die bis zu 50 Milliarden Euro teure Winterolympiade sei Beleg dafür. Das gelte auch für das sehr große Finanzengagement des staatlichen Energiekonzerns Gasprom als offizieller Partner des europäischen Fußballwettbewerbs Champions League. Solche „weichen Sanktionen“ dürften nicht für sich stehen, sagte Fuchs. Sie müssten Teil eines breiter angelegten Vorgehens sein.
Dazu gehöre, die Abhängigkeit von Öl- und Gaslieferungen aus Russland zu überdenken. Laut Bundesregierung stammten zuletzt 35 Prozent des deutschen Verbrauchs aus Russland. „Ich halte es für angebracht, das sich die deutsche Wirtschaft mehr um alternative Bezugsquellen für Gas und Öl kümmert“, sagte Fuchs. Das sei von langfristiger Bedeutung.