Das UN-Welternährungsprogramm WFP hat klargestellt, dass es nicht als Alternative des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA in Gaza tätig werden kann. "Wir können die wichtigen Funktionen von UNRWA in Gaza, wie die Verwaltung von Notunterkünften, Schulen und Gesundheitszentren, nicht ersetzen", sagte der Direktor von WFP Deutschland, Martin Frick, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" mit Blick auf das UNRWA-Verbot durch Israel. "UNRWA ist das Rückgrat der humanitären Hilfe in Gaza und sichert Ernährung, Schutz und medizinische Versorgung für eine Bevölkerung, die Unmenschliches durchlebt." Über 90 Prozent der Bevölkerung sei dort auf Hilfe angewiesen, um zu überleben. Diese Hilfe leiste WFP vielerorts in enger Zusammenarbeit mit UNRWA. "Fällt diese Hilfe weg, ist auch die letzte Rettungsleine für die Bevölkerung gekappt", sagte Frick. Das UNRWA-Verbot soll in rund drei Monaten in Kraft treten.
Israel wirft der Organisation vor, sie sei von der Terrororganisation Hamas unterwandert. Eine unabhängige Untersuchung hat dafür keine Anhaltspunkte ergeben. Einzelne Mitarbeiter, denen eine Verwicklung in die Massaker vom 7. Oktober 2023 zur Last gelegt wird, wurden entlassen.
Foto: Gazastreifen (Archiv), über dts Nachrichtenagentur