Der Chef des Essenslieferdienstes Delivery Hero, Niklas Östberg, hat im Gespräch mit dem Handelsblatt erstmals seine preislichen Vorstellungen für den Verkauf des Geschäfts in Südostasien skizziert.
Angesprochen auf einen möglichen Verkaufspreis in Höhe von einer Milliarde Euro, den die Nachrichtenagentur Bloomberg unlängst genannt hatte, sagte Östberg, das Geschäft sei mehr wert. Und machte klar: „Wir werden nicht verkaufen, solange der Preis nicht höher ist, als das, von dem wir der Meinung sind, das wir es herausholen können.“ Interessenten müssten demnach voraussichtlich die Milliardenschwelle überbieten, um sich das Geschäft unter der Marke „Foodpanda“ zu sichern.
Die Gespräche dauern seit Monaten an, sind wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen aber bisher ergebnislos verlaufen. Östbergs Ansage dürfte an den Märkten überraschen: So hält Analyst Clément Genelot von der Investmentbank Bryan, Garnier & Co maximal 400 Millionen Euro für realistisch. Die genannten Zahlen entsprächen nicht dem Wert der Tochtergesellschaften in Singapur, Malaysia, Philippinen, Thailand, Kambodscha, Myanmar und Laos, kommentierte Östberg.
Die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Verkauf des Asiengeschäfts hatten zuletzt auch die Aktie belastet, die vergangene Woche auf ein Rekordtief von 14,92 Euro fiel. Als mögliche Käufer gelten die Mitbewerber Grab, der in Südostasien aktiv ist, und Meituan aus China.