Online Trading ist für viele ein lukratives Hobby oder sogar ein neu entstandener Hauptberuf, doch bestimmte Trading-Manöver beinhalten hohe Risiken, die Investoren eher Verluste als Gewinne bescheren.
Um vor solchen Fehlinvestitionen zu schützen, beschäftigt sich die European Securities and Markets Authority mit Schwachstellen (ESMA) auf dem Markt und entwickelt Regelungen, die im Sinne der Anleger agieren sollen. Eine der jüngsten Neuerungen schränkt den Handel mit binären Optionen stark ein, erschwert allerdings auch das Traden mit CFDs. Die Folgen für Hobbytrader sind spürbar
Binäre Optionen – das Glücksspiel des Finanzmarktes
Der Handel mit binären Optionen ähnelt weniger einem fairen Trading-Geschäft als einem Roulette-Spiel im Casino: Der Trader wird mit Aussicht auf hohe Gewinnmöglichkeiten angelockt, letztendlich sind seine Chancen aber weitaus geringer als die des Brokers. Binäre Optionen bringen vielen Tradern daher hohe Verluste ein – und sind Marktaufpasser ESMA darum schon länger ein Dorn im Auge. Die neue Regelung will deshalb stark einschränken, wie Trades mit binären Optionen beworben werden können. Aggressive Marketing-Strategien haben in der Vergangenheit dazu geführt, dass vor allem unerfahrene Trader von unseriösen Brokern in die Falle gelockt wurden. Selbst Experten widersetzen sich dieser Einschränkung im Hinblick auf binäre Optionen deshalb nicht allzu stark.
Einschränkung von CFDs
Anders sieht es bei den Einschränkungen für CFDs aus. Die ESMA CFD Regulierung sieht ähnlich wie die BO-Regulierung vor, die Vermarktung der Differenzkontrakte stark zu beschneiden. Allerdings bergen nach Meinung erfahrener Trader diese Manöver nicht die gleichen Risiken wie binäre Optionen und sollten deshalb weitestgehend erlaubt werden. Während bei binären Optionen selbst gute Trader ein hohes Verlustrisiko tragen, ist es bei CFDs häufig auf ein Versagen des Anlegers zurückzuführen, wenn er nicht mit einem stattlichen Gewinn aus dem Geschäft herausgeht. Solche Reinfälle lassen sich größtenteils vermeiden, wenn man sich gründlich über die Funktionsweisen des Marktes und der CFDs informiert und sich erst mit einiger Erfahrung an Differenzkontrakte heranwagt.
Nachteile für Hobbytrader
Bei CFDs besteht kein gegebener Nachteil für den Trader. Mit einer soliden Strategie kann sich das Geschäft zu seinen Gunsten auswirken. Es ist wie so oft eine Frage der Fähigkeit – doch geschickten Anlegern den Handel mit CFDs zu untersagen, weil sie schlecht informierte Trader Verluste kosten, geht nach Einschätzung vieler Trader zu weit. Während CFDs nicht vollständig verboten werden sollen, wie es wohl früher oder später bei binären Optionen der Fall sein wird, bedeuten die geplanten Einschränkungen der Umstände nichts Gutes für Hobbytrader. So soll Leverage für starke Währungspaare auf 30:1 gesenkt werden, und das obwohl die Werte zuvor häufig bei 500:1 oder sogar 1000:1 angesetzt waren. Der Gedanke dahinter: Verluste werden nun langsamer gemacht – doch genau das wird Trader dazu führen, höhere Summen einzuzahlen. Nur so bleibt die Aussicht auf einen vergleichsweise schnellen, vergleichsweise hohen Gewinn erhalten, wie er der Mentalität von Anlegern entspricht.
Fazit: Der Wunsch der ESMA, Trader vor sich selbst zu schützen, ist zwar lobenswert – mit ihren Regulierungen bewirkt sie dies aber nicht. Die Regelungen sollten überdacht und besser an das Wesen der Trader angepasst werden, damit Gefahren gemindert und gleichzeitig Chancen genutzt werden können.