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Sell in May? Oder doch nicht?

Wall Street nahe dem Allzeit-Hoch. Moskauer Börse  einer der Top-Performer der Welt. Gazprom verfünffacht den Gewinn in 2015. Brentöl mit neuem Jahres-Hoch. Ratlose Notenbanken. Gold und Silber stark nachgefragt mit neuem Jahres-Hoch.

 

Von Andreas Männicke

Die Nullzins- und Negativ-Zins-Politik der Notenbanken führte zu einem Anstieg der Aktienkurse nun auch in den Emerging Markets vor alle aus Lateinamerika und aus Osteuropa. So kommen die Top-Performer der Welt aus Peru, Russland, Brasilien und der Türkei.

 

Aber auch Gold ist stark nachgefragt und erreichte ein neuen Jahres-Hoch. In Japan kam es aber wie an deutschen Börsen am Freitag zu einer Korrektur, nachdem die japanische Notenbank keine neuen Impulse durch ETF-Käufe oder noch höheren Negativ-Zinsen geben konnte. Auch die FED ist in einer Zwickmühle und gab keine neuen Impulse.

Besonders die Banken sind wieder unter Druck. Deutsche Bank und Commerzbank mit Verlusten. Das ist auch eine Folge der Negativzinsen. Besonders die Deutsche Bank kommt aus der Negativschlagzeilen nicht heraus.

 

Moskauer Börse bleibt top – trotz anhaltender Rezession

Die Moskauer Börse bleibt einer der Top-Performer der Welt in Rubel zusammen mit den Börsen aus Peru und Brasilien. In Hartwährung stieg der RTS-Index (in USD-Dollar) zwar in diesem Jahr um über 25 Prozent und seit dem Tief im Januar sogar um 48 Prozent; damit befindet er sich aber immer noch in einem intakten Abwärtstrend.

 

Die eigentliche Rally startete am 12. Februar 2016 und mündete dann in eine fulminante Frühjahrsrally – ähnlich wie im Vorjahr. Präsident Putin gibt sich zuversichtlich, dass die Talsohle im nächsten Jahr durchschritten und wieder Wachstum erzielt wird, nachdem die russische Wirtschaft noch in einer Rezession verharrt.

 

Kein Aktien-Crash in den letzten 5 Jahren in Russland und auch kein Bärmarkt

In den letzten 5 Jahren gab der RTS-Index um 51  Prozent nach, in Rubel stieg aber der MICEX-Index um 12 Prozent in 5 Jahren und in 3 Jahren sogar um 43 Prozent. Diese unterschiedlichen Entwicklungen bringen Meiden oft durcheinander. Es gab also keinen Abwärtstrend in Aktien an der Moskauer Börse in den letzten 5 Jahren. Es gab nur einen Rubel-Crash infolge des gefallenen Ölpreises.

 

Ölpreis steigt um 71 Prozent seit dem Tief im Januar

Genauso wie im Vorjahr stieg aber der Ölpreis seit Mitte Februar kräftig an, was dazu führte, dass der Euro um Rubel von 92 auf 74 EUR/RUB fiel. Der Brentölpreis stieg seit dem Tief im Januar um 71 Prozent von 28 auf 48 US-Dollar/Barrel. Eine logische Folge war, dass die russischen Aktien auch rege nachgefragt waren und im Kurs kräftig anstiegen.

 

So stieg die Gazprom-Aktie ausgehend vom Jahres-Tief im Januar im Kurs um 60 Prozent von 2,8 auf 4,5 €, der Ölkonzern Rosneft auch um 60 Prozent von 2,8 auf 4,5 € und der Ölkonzern LUKoil um 48 Prozent von 25 auf 37 €. Auch hier das gleiche Bild wie beim RTS-Index: In Euro befinden sich alle drei Aktien noch in einem intakten Abwärtstrend der letzten  5 Jahre, in Rubel sind sie aber ansehnlich angestiegen.

 

Gazprom verfünffachte den Gewinn in 2015

Dies lag auch an den guten Gewinnergebnissen der russischen Öl und Gaskonzerne. Während Rosneft in 2015 einen Gewinn von über 5 Milliarden US-Dollar erreichte, konnte Gazprom trotz der stark gefallenen Gas- und Ölpreise den Gewinn zum Vorjahr sogar auf fast 11 Milliarden Euro verfünffachen.

 

7 Börsen aus Osteuropa können den DAX klar outperformen 

Neben der Moskauer Börse machen aber auch viele Börsen aus Osteuropa in diesem Jahr Furore wie die Börsen aus Ungarn, der Slowakei, Estland, Polen, Slowenien und Litauen, die alle im Plus sind und damit den deutschen Aktien-Index DAX klar outperformen konnten.

 

Während der DAX um 1,72 Prozent am Freitag nachgab, fiel der amerikanische Dow Jones Industrial Index (DJI) nur um 0,35 Prozent auf 17.799 Indexpunkte. Damit befindet sich der DJI weiterhin nahe der Jahres- und Allzeit-Hochs, während der DAX weiterhin im Minus ist. Stark nachgefragt waren auch Gold und Silber. Der Goldpreis stieg 2,1 Prozent auf ein neues Jahres-Hoch von 1290 US-Dollar/Unze und Silber um 1,59 Prozent auf 17,84 US-Dollar/Unze.

 

Japanische Notenbank sorgt für Verwirrung und Korrekturen 

Der deutsche Aktien-Index DAX gab am Freitag um 1,72 Prozent auf 10.076 Indexpunkte und der europäischen Aktien-Index Euro-Stoxx sogar um 2,8 Prozent aufgrund der schwachen Vorgaben aus Asien nach. Der Nikkei-Index gab um 2,57 Prozent nach, nachdem die japanische Notenbank keine weiteren ETF-Käufe für japanische Aktien und auch keine neuen Negativ-Zinsen ankündigten, was die Märkte enttäuschte.

 

Auch die amerikanische Notenbank  FED konnte keine neuen Impulse geben. Die Notenbanken befinden sich in einer Zwickmühle, denn jeder falsche Zinsschritt kann jetzt starke Kursbewegungen an den übergekauften Aktienmärkten auslösen. Der Dow Jones Industrial Index gab allerdings am Freitag nur um 0,34 Prozent auf 17.795 Indexpunkte nach, war im Verlauf im Tief aber schon bei 17.652 Indexpunkten.

 

Erst informieren, dann investieren.

Nach der Korrektur  im August/September 2015,  in der ersten Dezemberhälfte 2015 und  auch in den ersten  Handelswochen im neuen Jahr  (bis 12. Februar) bleibt auch die Moskauer Börse eine attraktive und stark unterbewertete Trading-Börse, die vom 21. bis 29. Januar 2016 sogar um 25 Prozent und vom 11. Februar  bis 29. April   2016 um über 45 Prozent anstieg, was die großen Trading-Chancen selbst in einem Bärmarkt aufzeigt.  

Die preiswertesten Aktienmärkte kommen aus Osteuropa. Die Aktienmärkte aus Serbien und Slowenien zählten im  mit einem Plus von jeweils 18 Prozent in 2014 zu den Top-Performern auf der Welt. Die Börse Budapest (Ungarn)  war in  2015 einer der Top-Performer mit einem Plus von über 40 Prozent wie auch die Börse Riga aus Lettland mit einem Plus von über 40 Prozent gefolgt von der Börse Bratislava aus der Slowakei mit +32 Prozent.  Aber auch die baltischen Börsen aus Estland (+18 Prozent) und Litauen (+7 Prozent) überzeugten in 2015. Die Moskauer Börse war bis Ende November  2015  in US-Dollar noch mit 10 Prozent im Plus, wobei der MICEX-Index noch  über 20 Prozent im Plus war. Es kam aber in den letzen Monaten zu hohen Währungsverlusten für deutsche Anleger von über 20 Prozent wegen des schwachen Rubels infolge des schwachen Ölpreises.

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